Die CDU gewinnt mit starken Einbußen und Angela Merkel bleibt im Amt. Die SPD holt das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte und will nicht mit der CDU koalieren. Wie geht es jetzt weiter für die beiden Parteien?
Die CDU gewinnt die Bundestagswahl 2017 mit dem zweitschlechtesten Ergebnis in ihrer Geschichte. Härter noch trifft es die SPD – so wenige Stimmen gab es noch nie. Jetzt hat die Partei angekündigt, in Opposition zu gehen und die Koalition aufzulösen.
Johanna Uekermann, Vorsitzende der Jusos, begrüßt diese Entscheidung - vielmehr noch: "Ich hätte es besser gefunden, wenn wir das schon früher im Wahlkampf ausgeschlossen hätten". Bereits 2013 haben die Jusos gegen die Große Koalition gekämpft, sagt Uekermann.
Die SPD braucht jetzt eine Neuausrichtung, sagt Uekermann: "Den Weg, den wir im Wahlprogramm eingeschlagen haben, weitergehen, aber wir müssen mutiger werden". Was der SPD zum einen fehlt, ist ein sozialdemokratischer Gesellschaftsentwurf, so die junge Politikerin und fordert auch:
"Ich finde es richtig, dass die SPD diverser wird, dass starke Frauen mehr zu sagen haben. Aber auch den jungen Leuten, Jusos, den ganzen Neumitgliedern müssen wir Räume eröffnen.“
Über 23.000 Neueintritte in die Partei - der Nachwuchs muss mitdiskutieren können und auch in Verantwortung kommen, fordert die Juso-Vorsitzende. Wenn die SPD denen jetzt nicht die Möglichkeit gibt, die SPD mit aufzurichten, dann sieht es schlecht aus für die Zukunft, so Uekermann.
Auch die CDU mit herben Verlusten
Anders als die SPD bleibt die CDU regierende Kraft im Bundestag. Doch auch die CDU hat mit rund 33 Prozent der Wählerstimmen herbe Verluste erlitten und das zweitschlechteste Wahlergebnis in ihrer Geschichte erzielt. Viele Stimmen sind an die FDP und AfD verloren gegangen. Diese Wählerwanderung zu den kleineren Parteien muss jetzt noch genau analysiert werden, sagt Ronja Kemmer von der CDU.
Ein schwarz-gelb-grünes Bündnis ist nun die wahrscheinlichste Regierungsoption. Große Schnittmengen mit der FDP und Berührungspunkte mit den Grünen: Ein Spaziergang wird das Dreierbündnis zwar nicht werden, sagt Kemmer, aber prinzipiell ist die 28-Jährige offen für diese Konstellation.
Wie genau sich alles entwickelt, werden die möglichen Koalitionsgespräche zeigen. Mit Angela Merkel an der Spitze, die auch in schwierigen Situationen gezeigt hat, dass sie das Land gut führen kann, ist Ronja Kemmer zuversichtlich, dass die CDU in den nächsten vier Jahren überzeugende Arbeit leisten wird.