Eigentlich wollen wir das, was uns guttut, viel öfter machen. Doch dann passiert das Leben oder Tiktok oder der Haushalt. Um dem entgegenzuwirken, hat Margarita für sich eine "Glücklich-mach-Liste" erstellt. Autorin Anna Miller erklärt, wie wir umsetzen, was uns wirklich Freude macht.
Mit Schrecken dachte Margarita am Ende ihrer einjährigen Weltreise an die Rückkehr in den Alltag zurück. Unterwegs hatte sie so viel Schönes erlebt und fürchtete, zu Hause in ein Loch zu fallen. Damit das nicht passierte, legte Margarita eine Liste an, auf der sie Dinge notierte, die sie gern macht, die sie gerne machen würde, die ihr guttun oder sie sogar glücklich machten.
Das Schöne mit Disziplin angehen
Auf Margaritas Liste stehen neben Nähenlernen und Meditieren auch Dinge, die sie zu dem Menschen machen, der sie sein will. Dazu gehört, Müll genauer zu trennen und Müll so gut es geht zu vermeiden.
"Es gibt keine Deadline für meine Liste. Sie soll mich inspirieren. Und wenn ich zum Beispiel den Marathon in diesem Jahr nicht oder auch gar nicht schaffe, ist das nicht schlimm."
Um sich nicht durch Alltag, To-Dos oder Social Media von dem ablenken zu lassen, was ihr wirklich guttut, plant Margarita sich feste Zeiten ein oder bucht verbindlich Kurse. Dazu gehört, morgens hin und wieder früher aufzustehen, um Sport zu machen, oder in der Bahn auf dem Weg zur Arbeit in ihrem Journal zu schreiben.
"Ich versuche, meinen Tag zu strukturieren. Das klappt mal mehr, mal weniger. Aber es gibt mir sehr viel, wenn ich weiß, dass ich meinen mentalen Ausgleich bekomme."
Die Wichtigkeit der Pflicht infrage stellen
Während Margarita auf Struktur und ein Stück weit auf Disziplin setzt, plädiert Anna Miller dafür, sich "eine innere Erlaubnis" zu geben, Dinge zu priorisieren, die uns guttun. Darüber hat sie auch in ihrem Buch "Verbunden: Wie du in digitalen Zeiten wieder Platz schaffst für Dinge, die dir wirklich wichtig sind" geschrieben.
"Ganz viele Leute haben in sich den Satz: Zuerst kommt die Pflicht. Doch die hört zuhause nicht auf. Und dann ist es halb elf Uhr abends und man hat wieder nicht geschafft, was Schönes zu machen."
Die Konsequenz des Glaubenssatzes "zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen", nach dem so viele leben, ist, dass wir zuerst die Must-Dos erledigen statt dem, was uns glücklich macht, inspiriert oder entspannt, erklärt Anna Miller.
"Es ist eine Lüge, dass wir irgendwann alles abgearbeitet haben und danach diese große Zeit folgt, in der wir etwas für uns tun können."
Wem es schwerfällt, mehr Wohlfühl-Dinge in den eigenen Alltag zu integrieren, dem empfiehlt Anna Miller, kein Hobby zu wählen, das alle machen, sondern sich zu fragen: Worauf habe ich wirklich Lust? Denn eine Routine zu etablieren, sei schwer genug. Viel erfolgversprechender sei es hingegen, wenn wir Aktivitäten auswählen, die wir wirklich mögen. Und das darf am Ende auch so etwas wie Kreuzworträtsel sein. Hauptsache, es tut uns gut!
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- Margarita erzählt, wie sie sich mehr Zeit für das im Leben nimmt, was ihr guttut.
- Autorin Anna Miller spricht über das Setzen echter Prioritäten.