Sie können uns warnen, wenn unsere Zuckerwerte zu hoch oder zu niedrig sind. Gut ausgebildete Diabetikerwarnhunde können sogar Traubenzucker bringen oder Retter reinlassen.
Viele Hunde übernehmen Aufgaben um Menschen zu helfen. Sie suchen nach Überlebenden, nach Drogen, Sprengstoff und vermissten Personen oder begleiten Menschen mit Sehbehinderung. Diabetikerwarnhunde etablieren sich erst in den vergangenen zehn bis fünfzehn Jahren.
Ihre Ausbildung dauert etwa zwei Jahre. Dann können sie Schwankungen des Blutzuckerspiegels erkennen. DRadio-Wissen-Biologe Mario Ludwig sagt: Besonders gut lässt sich ein Diabetikerwarnhund bei Kindern mit Diabetes einsetzen.
"Für den Fall, dass ein Kind im Schlaf unterzuckert, was bei Kindern vom Diabetestyp 1 sehr häufig vorkommt, kann man dem Hund nämlich beibringen, dass er die Eltern weckt."
Das Gute an Diabetikerwarnhunden ist, dass sie nicht erst auf eine bereits eingetretene Unterzuckerung beziehungsweise Überzuckerung reagieren, sondern schon im Vorfeld warnen können; durch Bellen oder Anstupsen mit der Nase an Bein, Hand oder Ohr.
Hunde haben einen außerordentlich ausgeprägten Geruchssinn. Die Riechschleimhaut von Hunden ist rund 150 Quadratzentimeter groß - die von Menschen bringt es gerade mal auf fünf Quadratzentimeter. Anders ausgedrückt: Ein Mensch hat nur fünf Millionen Riechzellen, ein Hund dagegen über 200 Millionen.
Jede Rasse kann Diabetikerwarnhund werden
Genau das macht sich der Hund zu Nutze: Er riecht Veränderungen in der Atemluft oder im Schweiß eines Menschen und kann dann warnen, zum Beispiel bellen.
"Durch seinen super Geruchssinn kann der Hund selbst kleinste, chemische Veränderungen riechen, die durch Unterzuckerung oder Überzuckerung in der Atemluft oder im Schweiß eines Menschen entstehen."
Indem der Diabetiker so früh gewarnt wird, hat er Zeit, zu reagieren, was über Leben und Tod entscheiden kann, denn gerade bei einer Unterzuckerung können die Patienten schnell ins Koma fallen und sich selbst nicht mehr helfen.
Eine spezielle Rasse, die besonders geeignet ist, um sie als Diabetikerwarnhund auszubilden, gibt es nicht. Gute Erfahrungen wurden mit Pudeln, Labradoren, Collies, Golden Retrievern, Australian Shepherds, Cocker Spaniels, Spitzen und Shelties gemacht. Wichtig ist, dass die Hunde Spaß am Lernen haben und dass der Hund zur Lebenssituation passt.