Beim Hambacher Fest im Mai 1832 kamen über 20.000 Deutsche zusammen, um ein eigenes Vaterland und den Rechtsstaat voranzutreiben. Die politischen Forderungen wirken bis heute.
Mehr als 20.000 Menschen versammelten sich Ende Mai 1832 - die meisten waren Journalisten, Angehörige der deutschen Nationalbewegung oder Studenten. Bier und Wein flossen in Strömen, aber es wurden auch jede Menge politische Reden gehalten, die ein eigenes deutsches Vaterland beschworen, den Rechtsstaat forderten und einem deutschen Nationalbewusstsein auf die Beine helfen wollten.
"Es ging um die Sicherung von Freiheitsrechten und darum, wie dieses Deutschland in Europa seine Stellung finden sollte. Das hat sehr viel mit uns heute zu tun."
Die Farben Schwarz, Rot und Gold waren auf Fahnen und Plakaten zu sehen - eine Farbkombination, die an den von Major Wilhelm von Lützow geführten Freiwilligenverband der preußischen Armee während des Krieges gegen die napoleonische Herrschaft in Europa 1813 erinnerte. Das Hambacher Fest blieb ohne direkte Auswirkungen, die politischen Forderungen aber konnten sich halten und tauchten bei der deutschen Revolution 1848 wieder auf.
Die Bundesrepublik Deutschland beruft sich auf die Forderungen des Festes von 1832. Einigkeit und Recht und Freiheit wurden damals gefordert und sind im kurz danach entstandenen Text der deutschen Nationalhymne von Heinrich Hoffmann von Fallersleben verwendet worden. Bundeskanzler Helmut Kohl wollte 1985 durch den Besuch mit dem damaligen US-amerikanischen Präsidenten Ronald Reagan auf Schloss Hambach diesen Zusammenhang demonstrieren.
Ihr hört in Eine Stunde History:
- Der ehemalige Direktor des Instituts für pfälzische Landesgeschichte Roland Paul über den Ablauf des Festes im Mai 1832.
- Der Regionalhistoriker Hans Berkessel über die Ideen, die während des Festes auf Schloss Hambach formuliert wurden.
- Michael Kißener schildert die Traditionslinien, die von 1832 bis heute reichen und zu den Grundlagen der Bundesrepublik Deutschland gehören.
- Deutschlandfunk-Nova-Geschichtsexperte Matthias von Hellfeld über die politische Lage, in der das Fest auf Schloss Hambach 1832 stattgefunden hat.