Die New York Times vermutet, dass die deutschen Athleten in Pyeongchang so viele Medaillen abräumen, weil sie viel alkoholfreies Bier trinken.
Die Deutschen stehen momentan auf Platz 2, was die Zahl der gewonnenen Medaillen angeht. Norwegen führt die Liste an. In einem Artikel stellt die New York Times die These auf, dass die deutschen Athleten viel alkoholfreies Bier trinken und deshalb besser für die Wettkämpfe gewappnet seien. Ein Grund dafür mag darin liegen, dass Bier isotonisch ist.
"Isotonisch heißt, wir haben in unserem Blut eine bestimmte Zusammensetzung an Blutteilchen, Elektrolyten, Zucker und solchen Dingen. Isotonisch ist Bier dem Blut da sehr ähnlich."
Als alkoholfreies Bier auf den Markt kam - es ist eine ostdeutsche Erfindung, wurde es zunächst als Alternative für Autofahrer vermarktet. Als isotonische Getränke bei Sportlern immer beliebter wurden, begann die Bierindustrie diese Werbestrategie auch für alkoholfreies Bier zu nutzen.
Weniger Entzündungen durch alkoholfreies Bier
Zu diesem Zeitpunkt gab es aber noch keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass alkoholfreies Bier einen positiven Effekt auf sportliche Leistungen hat. Die lieferte Johannes Scherr, heute Arzt des Deutschen Ski-Teams bei den Olympischen Winterspielen 2018, mit einer Studie bei der er Marathonläufern vor und nach ihren Läufen alkoholfreies Bier trinken ließ. Dementsprechend hat sich das Olympiateam einen Biervorrat von 3500 Litern Bier nach Pyeongchang mitgenommen.
"Aus sportmedizinischer Sicht muss man sagen, dass es bessere Regenerationsgetränke gibt. Dazu gehört Kakao, weil da nicht nur der Zuckergehalt entsprechend hoch ist, sondern auch Eiweiß drin ist."
Die Mischung aus Proteinen und Zucker, die der Kakao bietet, ist für Sportler besser als alkoholfeies Bier, sagt die Sportwissenschaftlerin Christine Graf. Die Milchproteine, die im Kakao enthalten sind, helfen den Muskeln bei der Regeneration und der Zucker liefert Energie nach. Ein weiterer Nachteil den alkoholfreies Bier im Vergleich mit Kakao haben kann: Manche Sorten weisen auf ihren Etiketten aus, dass das Getränk einen Restalkohol von bis zu einem halben Prozent enthalten kann.
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