Sehr viel Koffein über eine sehr lange Zeit ist wohl nicht so gut für den Kopf. Neben dem Kaffee- muss auch der Wasserkonsum berücksichtigt werden, sagt Neurowissenschaftler Henning Beck.
Forschende der Universität von South Australia haben bei ihrer Untersuchung festgestellt, dass starker Kaffeekonsum mit einem höheren Risiko an Demenz zu erkranken und einem kleineren Hirnvolumen zusammenhängt. An der Studie haben rund 18.000 Menschen teilgenommen. Diejenigen, die angegeben haben, gewohnheitsmäßig täglich mehr als sechs Tassen Kaffee trinken, haben demzufolge ein um 53 Prozent höheres Risiko an Demenz zu erkranken.
Wasserhaushalt und Kaffeekonsum
Geringere Kaffeemengen haben eine Schutzwirkung für das Gehirn, sagt der Neurowissenschaftler Henning Beck. Aber Kaffeekonsum und Flüssigkeitshaushalt müssen zusammen betrachtet werden, erklärt er.
"Wir wissen, dass Koffein auch den Wasserhaushalt beeinflussen kann. Kaffee ist so nachteilig, weil zu wenig Wasser dazu getrunken wird. "
Wie so oft mache auch beim Kaffee die Dosis das Gift. Eine zu große Menge an Kaffee sei offenbar schädlich. "In der Biologie ist es meistens so: Es gibt Schwellenwerte, ab denen das Ganze kippt", sagt Henning Beck. Die allermeisten Menschen trinken nicht übermäßig viel Kaffee und haben deshalb eher keine nachteiligen Effekte.
"Wenn man sich jetzt acht Espressi am Tag reinknallt und das über 20 Jahre lang, dann könnte was passieren."
Täglicher Koffeinkonsum über Wochen kann die Hirnsubstanz verändern und Auswirkungen auf die Konzentrationsfähigkeit haben. Diese Veränderungen sind allerdings umkehrbar, sagt Henning Beck.
"Langfristig könnten sehr hohe Koffeinraten tatsächlich dazu führen, dass das Gehirn sich nachteilig verändert."