Dean* ist nicht-binär und benutzt kein Pronomen. Der Weg dahin war lang: Mit 16 zieht Dean zuhause aus und macht eine Kochausbildung, um der Enge der Familie zu entkommen. Jahre später holt Dean das Abi nach und studiert.
Als Teenie will Dean* nur eins: endlich raus aus der Familie und aus dem Dorf in Sachsen. Dean ist lesbisch und entspricht nicht dem Klischeebild eines Mädchens.
"Das war immer der ganz große Streitpunkt zwischen meiner Mutter und mir: Ich möchte einfach kein Kleid anziehen, das passt nicht zu mir. Ich kann mich da nicht bewegen. Ich fremdel einfach damit."
Also geht Dean nach Dresden und fängt eine Kochausbildung an. Das Geld ist meistens knapp und die Ausbildung ist hart, aber Dean zieht es durch und steht auf eigenen Beinen. Doch dann bekommt die Mutter Brustkrebs. Dean pflegt sie und macht Nachtschichten, um Geld zu verdienen. Bis Dean vor Übermüdung und Erschöpfung einen Unfall baut.
Endlich queer leben
Danach zieht Dean nach Düsseldorf und hat endlich etwas mehr Zeit für sich selbst. Bei einem Konzert von Sookee hat Dean das Gefühl, angekommen zu sein.
"Natürlich war da Performance drin und Coolness. Aber gleichzeitig war es für mich schon so ein Bild von: Hier kann ich sein und hier kann ich auch butchy sein, ohne dass ich negativ angesprochen werde."
Dieses gute Gefühl hält nicht lange an: In Gesprächen mit anderen queeren Personen wird klar, dass Dean nicht mitreden kann, wenn es um die Theorien dahinter geht - Binaritäten, Performanz, Subjekte, kritische Theorie. Irgendwann hat Dean keine Lust mehr auf diese unsichtbare Grenze und beschließt: Ich will studieren und dafür hole ich das Abi nach.
Die ganze Geschichte hört ihr hier oder im Podcast.
*Name von der Redaktion geändert
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