Flirten und daten während die Corona-Regeln gelten? Für viele von uns scheint das unmöglich zu sein. Was sich verändert hat und wie wir jetzt trotzdem daten, erfahrt ihr in dieser Ab21.
Johanna Degen ist Psychologin und wertet regelmäßig die Daten von fast 1000-Tinder-Nutzenden aus. Ihren Beobachtungen zufolge hat sich unser Verhalten auf der Plattform komplett verändert. Etwa vier Wochen nach dem Beginn der Corona-Pandemie hätten die Menschen angefangen, Bilder mit Masken einzustellen oder sich in ihren Profilen mit Aussagen wie "Ich bin einsam" oder "Ich habe Angst" konkret auf die Pandemie zu beziehen.
Dieses Krisen-Verhalten auf der Plattform nennt die Psychologin "atypisch" und sagt, sich bei Tinder ängstlich oder verletzlich zu zeigen, ist neu.
"Normalerweise sind wir dort alle happy, unkompliziert, lebensfroh. Sich in einer needy Position zu zeigen, das ist total neu."
Anhand ihrer Arbeit konnte Degen fünf verschiedene Dating-Typen herausarbeiten, denen wir jetzt auf Tinder begegnen. Welche das sind, hört ihr im Podcast.
Melina über Online-Dating: "Man schreibt länger miteinander"
Melina ist Single und hat jetzt wieder mehr Zeit für Dating-Apps. Vor der Pandemie sei es nach ein paar Nachrichten zu spontanen Treffen gekommen – das sei gerade nicht möglich, sagt sie: "Ein bisschen was hat sich dahingehend verändert, dass man jetzt länger miteinander schreibt, bevor man auf eine andere Ebene der Kommunikation übergeht."
Mit "anderer Ebene" meint Melina: Ein Telefonat oder ein Videotelefonat und später dann eventuell einen Spaziergang mit Abstand. Melina findet diese Entwicklung gut, wie sie sagt. Denn: Völlig fremde Menschen treffen, sei ohnehin nicht ihr Ding.
"Die Wahrscheinlichkeit, dass das dann irgendwie passt, ist meiner Meinung nach dann sehr gering."
Auch bei Sophia läuft das Dating seit Corona ein bisschen anders. Sie hat sich erst einmal über Sprachnachrichten unterhalten. Ihr Urteil: "Ich finde es für den Anfang total gut, wenn man Online-Plattformen nutzt und darüber datet, weil man darüber noch mal eine Stimme hat."
Meldet euch!
Ihr könnt das Team von Facts & Feelings über WhatsApp erreichen.
Uns interessiert: Was beschäftigt euch? Habt ihr ein Thema, über das wir unbedingt in der Sendung und im Podcast sprechen sollen?
Schickt uns eine Sprachnachricht oder schreibt uns per 0160-91360852 oder an factsundfeelings@deutschlandradio.de.
Wichtig: Wenn ihr diese Nummer speichert und uns eine Nachricht schickt, akzeptiert ihr unsere Regeln zum Datenschutz und bei WhatsApp die Datenschutzrichtlinien von WhatsApp.