Smartphone an. Tinder oder OK Cupid starten. Schon sind unzählige Frauen und Männer am Start und du musst nur noch zugreifen. Was für ein fantastischer Zeitvertreib für Singles! So dachte sich das jedenfalls DRadio-Wissen-Reporterin Elisabeth Veh vor ihrem Selbstversuch mit den Dating-Apps.
Es ist eine Art Hobby für Singles. Ein schummeriger Bar-Tresen auf dem Handy, ein Flirt auf dem Sofa. Das zumindest erzählen ihre Single-Freunde, als sich Elisabeth auf ihre ersten Dating-App-Erfahrungen vorbereitet. Tinder ist simpel. Hier gilt es, Profilbilder nach dem Prinzip hot or not entweder auf die eine oder auf die andere Seite zu wischen. Wenn beide "hot" sagen, können sie Kontakt miteinander aufnehmen.
Tinder ist kindisch. Aber irgendwie lustig.
Elisabeth kommt zu einem Urteil: Tinder ist kindisch. Aber kindisch ist oft auch irgendwie lustig. Tindern ist sogar so lustig, dass das Date an sich erstmal gar nicht mehr so wichtig ist. Es geht um das Match, ums Ego. Und natürlich geht es auch um Sex. Es gibt Menschen, die schreiben ONS unter ihr Profilbild, One Night Stand. Echten Kennenlernen vor dem Sex scheint überflüssig.
“Wenn man sich da gegenseitig schreibt, ist das der erste Kick. Teilweise ist es bei mir, dass sich damit der Rest erledigt hat. Das war dann mein Sexdate."
Das Niveau schwankt. Vielleicht, weil die intellektuelle Ebene so niedrig ist, dass man sich gar nicht ausmalen mag, wie unterirdisch am Ende das Sexdate sein könnte. "Allein der Einstieg", mault Elisabet. "Manche schreiben wirklich ob ich 'Spaß mit ihnen haben will'. Zwinkersmiley! Alter..." Trotzdem trifft sich die Reporterin mit Joey, kein ONS- oder Sex-Date, ein kleines Date auf ein Bier. Joey nimmt das App-Daten ernst.
“Vielleicht trifft man die Frau, die man irgendwann heiratet, mit der man Kinder bekommt. Irgendwo muss man sich ja kennenlernen."
Joey und Elisabeth wussten, dass aus ihrem Date nichts werden wird, kein Sex, keine Beziehung - sie ist kein Single. Schade eigentlich, denn das Tindern macht ihr durchaus Spaß. Neue Leute kennenlernen, Quatsch reden, den Marktwert testen, und vor allem: Schauen, was passiert.
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