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Katzencafés gibt es inzwischen auch in Deutschland. Sie kommen - wen wundert es - aus Japan! Dort haben aber noch viel verrücktere Tiercafés aufgemacht, die teils kritisiert werden.

In Japan gelten die Menschen als sehr tierlieb. Die wenigsten Japaner können sich aber Haustiere halten, was zum einen an den strengen Hausbesitzern liegt, zum anderen an den langen Arbeitszeiten. Also haben schlaue Geschäftsleute 2004 in Osaka das erste Katzencafé eröffnet, in dem jeder seinen Kaffee trinken - und dazu Katzen streicheln kann. 

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Die Geschäftsidee hat einen regelrechten Boom erlebt. Inzwischen gibt es in Japan 200 Katzencafés - auch in Deutschland haben die ersten eröffnet - aber die Idee, inmitten von Tieren Kaffee zu trinken wurde auch mit anderen Tierarten vermarktet. 

"In den Großstädten gibt es mittlerweile nicht nur Katzen- und Hundecafés, sondern auch Igel-, Eulen-, Falken- und Schlangencafés."
Biologe Mario Ludwig, Deutschlandfunk Nova

Absoluter Renner ist das Igelcafe "Café Harry"

Richtig hip ist, wer im Tokioter Vergnügungsviertels Roppongi im zweiten Stock eines neuen Gebäudes 10 Euro investiert und dafür eine Stunde lang mit einem Igel verbringen kann. Mit Schmusen ist da nicht viel - aber die Selfies sind super. 

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Der Name "Café Harry" ist ein Wortspiel mit "harinezumi", was auf Japanisch Nadelmaus heißt. Das Highlight beim Besuch des Igelcafés ist es, zu sehen, wie der Igel sich in der eigenen Hand aus seiner Schutzhaltung aufrollt. 

Vergleichsweise langweilig ist das Snake Café. Hier bekommen wir eine Kiste mit einer ungiftigen Milchschlange auf den Tisch gestellt, die wir während des Kaffeetrinkens beobachten können. Anfassen ist da leider nicht erlaubt. Es sei denn, wir investieren fünf Euro. Dann dürfen wir für kurze Zeit eine Python oder Boa streicheln. 

Tierschutzorganisationen klagen gegen Eulencafés

Die Betreiber der Tiercafés müssen schon einige Regeln beachten. Beispielsweise brauchen die Tiere Rückzugsmöglichkeiten, schlafende Tiere dürfen nicht gestört werden, und es gibt strenge Hygienevorschriften. Bevor die Besucher zu den Tieren dürfen, müssen sie sich die Hände waschen, desinfizieren und einen Mundschutz tragen. 

Trotzdem gibt es Kritik an manchen Streichelcafés; vor allem an den vielen Eulen-Cafés, die es inzwischen in Japan gibt. Im berühmtesten Laden von allen - dem Hoot Hoot - dürfen Besucher eine Stunde mit einer lebenden Eule verbringen, sie streicheln und Selfies machen. Sieben Eulen gibt es insgesamt, die entweder auf Hockern sitzen oder durch das Café watscheln. 

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Solche Cafés wie in Japan würde es in Deutschland aus Gründen des Tier- und Naturschutzes nicht geben. Auch vor Ort klagen Tierschutzorganisationen immer wieder über die schlechten und wenig artgerechten Haltungsbedingungen der Eulen. In einigen Eulencafés sind die Tiere sogar sehr eng an den Sitzstangen angekettet. Und Eulenexperten sagen auch, dass Eulen gar nicht von fremden Menschen gekuschelt werden wollen, auch wenn sie so schön dabei die Augen auf und zu klimpern. Im Gegenteil, das  sei ein Zeichen von Stress!

Weitere Themen des Tiergesprächs

Shownotes
Das Tiergespräch
Japanische Tiercafés
vom 28. Februar 2018
Moderratorin: 
Steffi Orbach
Gesprächspartner: 
Biologe Mario Ludwig, Deutschlandfunk Nova