Reiche Menschen in Sri Lanka mögen es exotisch: Sie halten sich Baby-Elefanten als Haustiere. Das ist ein echtes Problem und bedroht die sri-lankischen Elefanten.
Ein Elefant kostet ein kleines Vermögen. Schließlich muss er ordentlich fressen - ein Elefant verputzt bis zu 100 Kilogramm am Tag, dazu kommen die Pflege, die Unterbringung und medizinische Betreuung. Wer also einen Baby-Elefanten im Garten herumlaufen hat, der muss offenbar stinkreich sein. Sri Lankas Oberschicht findet das großartig.
"Was bei uns in Deutschland ein Sportwagen oder ein eigener Lear-Jet ist, ist in Sri Lanka ein Baby-Elefant. Wer ein Elefantenbaby im Garten stehen hat, kann der Nachbarschaft zeigen, wie vermögend er ist."
Das ist mehr als eine kleine Marotte, sondern ein echtes Problem für die Elefanten: "Das Fatale am illegalen Fang von Baby-Elefanten ist, dass die Jagd auf ein Elefantenbaby meist auch mit dem Tod seiner Mutter endet", erklärt DRadio-Wissen-Biologe Mario Ludwig. Oft töten die Wilderer ihre Beute auch versehentlich, weil sie das Betäubungsmittel überdosieren.
100.000 Euro für ein illegal gefangenes Elefanten-Baby
Zwar werden Fang und Tötung von Elefanten schwer bestraft - bis hin zur Todesstrafe - aber Anzeigen von Tierschützern werden oft nicht beachtet, Elefantenbesitzer werden teilweise von den Behörden sogar gedeckt. Und da die Wilderer für ein Elefanten-Baby bis zu 100.000 Euro kassieren, schreckt die lasche Strafverfolgung die Verbrecher nicht ab.
Bedrohte Elefanten
Die Elefanten in Sri Lanka sind vom Aussterben bedroht. Bei der letzten Zählung im Jahr 2011 gab es noch 6000 Tiere. Durch die immer größer werdende Bevölkerungszahl Sri Lankas und der damit verbundenen Zunahme der Besiedelung, sind Mensch und wilder Elefant immer näher zusammengerückt. Die Tiere vergreifen sich an der Ernte der Menschen, die töten jedes Jahr 100 Elefanten, um ihre Ernte zu schützen.