Ist da draußen noch jemand? Unmöglich ist das nicht. Mit dieser Annahme spielt Serie "Das Signal". Darin bekommen Peri Baumeister und Florian David Fitz eine unerwartete Antwort. Auch im All unterwegs, aber auf ganz anderer Mission, ist Adam Sandler in "Spaceman". Mit allen drei haben die "Eine Stunde Film"-Hosts Anna Wollner und Tom Westerholt über ihre Erfahrungen und Theorien gesprochen.
Und sofort ist da diese Skepsis: eine deutsche Science-Fiction-Mystery-Serie? Kann das gut gehen? Ja, wenn die richtigen Leute dran arbeiten. In diesem Fall sind das die Regisseure Sebastian Hilger und Philipp Leinemann, die sich Florian David Fitz nicht nur als männlichen Hauptdarsteller für das Projekt gesucht haben, sondern ihn auch frühzeitig um Unterstützung beim Drehbuchschreiben für die vielschichtige Story baten:
"Ich bin grundsätzlich Fan vom 'Writers' Room', weil der Schreibprozess irgendwann sehr komplex wird. Und es gibt auch unterschiedliche Talente: Manche haben super Talent für Dialoge, aber eben nicht für den Plot."
Florian spielt in dem Vierteiler á jeweils etwa eine Stunde (ab 7. März auf Netflix) Sven, dessen Frau Paula (Peri Baumeister) als Astronautin zu Forschungszwecken auf die Internationale Raumstation ISS geht. Als sie dort etwas findet, wonach sie gar nicht suchen sollte, kehrt sie nicht, wie geplant, zurück.
Und Sven beginnt, Nachforschungen anzustellen. Gelungener, deutscher Genre-Stoff, der ein vielschichtiges, mysteriöses Rätsel bietet. Die "Eine Stunde Film"-Hosts Anna Wollner und Tom Westerholt haben sich mit Florian und Peri getroffen und ausführlich mit ihnen gesprochen.
Adam Sandler verliert den Verstand
Schon auf der diesjährigen Berlinale hat Adam Sandler die Weltall-Groteske oder auch Raumfahrt-Fabel "Spaceman" vorgestellt (Regie Johan Renck). Darin spielt Sandler einen Solo-Astronauten auf dem Weg in einen mysteriösen Venus-Nebel, der offensichtlich nach und nach seinen Verstand verliert. Ob das auch für Sandler gilt, weil er diesem Haufen Film-Unsinn zugestimmt hat, wollte Anna Wollner auf dem Festival aus ihm rauskriegen.
Remake eines 80er-Jahre-Klassikers und Einsichten in Pixar
Auf Disney+ sind neu die ersten Folgen der Samurai-Serie "Shogun" zu sehen. Bereits in den 80er-Jahren gab es eine Verfilmung des gleichnamigen Romans von James Clavell. Damals mit Richard Chamberlain in der Hauptrolle als britischer Navigator Blackthorne, der im Jahr 1600 halb verhungert mit seinem Schiff an der japanischen Küste landet.
Er gerät dort in Intrigen zwischen fünf Fürsten, die um die Macht in Osaka kämpfen. Die Story ist geblieben, heute aber viel diverser und japanischer (vor und hinter der Kamera), und damit viel weniger amerikanisch-europäisch erzählt als vor 44 Jahren.
Außerdem haben Anna Wollner und Tom Westerholt auf Disney+ die Serie "Inside Pixar" entdeckt, eine Doku aus jeweils etwa 15-minütigen Folgen, die sehr tiefe und schöne Einblicke in Disneys Animationsfilm-Primus in Emeryville (San Francisco) gibt. Einerseits fehlt der kritische Blick auf die Industrie.
Andererseits vermittelt die Serie jedoch ein greifbares Gefühl dafür, wie viele Gewerke speziell bei Animationsfilmen ineinander verzahnt sein müssen, damit am Ende ein Film heraus kommt, der kleine und große Zuschauerinnen in seinen Bann zieht.
- Serien-Review "Das Signal"
- Interview Florian David Fitz und Peri Baumeister
- Film-Review "Spaceman" mit Interview Adam Sandler
- Serien-Review "Shogun"