Das Romandebüt von Kiley Reid "Such a Fun Age" erzählt die Geschichte von Emira Tucker. Es ist nicht einfach ein rassismuskritisches Buch. Die Verwicklungen, in die Emira als schwarze Frau gerät, zeigen ein Geflecht von Klischees, in denen wir verfangen sind.
Emira ist Mitte zwanzig und arbeitet als Babysitterin für eine erfolgreiche Bloggerin. Mrs. Chamberlain bloggt, um Frauen zu ermutigen, ihre Stimme zu erheben. Selbst ist sie zutiefst unsicher – vor allem als Weiße gegenüber ihrer schwarzen Angestellten Emira.
Rassistische Vorstellungen
Doch ein Vorfall bringt nicht nur die Fassade der Bloggerin ins Wanken: Emira, im Partyoutfit, weil sie eigentlich schon feiern war, macht sich Samstagabend mit Briar, der Tochter von Mrs. Chamberlain, auf die sie kurzfristig aufpassen soll, auf in den Edel-Supermarkt, um ihr ihre Lieblingssüßigkeiten zu kaufen. Die beiden werden von einem Wachmann gestellt, der Emira unterstellt, Birar gekidnappt zu haben – weil es nicht sein kann, dass eine Schwarze mit einer weißen Dreijährigen Samstagabend im Edel-Supermarkt Süßigkeiten kauft.
Klischees, die unsere antirassistischen Grundsätze unterlaufen
Ein junger Typ gesellt sich in dem sonst eher leeren Supermarkt zu den Dreien. Er filmt die Szene und gibt Emira das Video – für alle Fälle. Der Vater von Briar konnte dann per Telefon bestätigten, dass Emira Babysitterin ist. Aber Mrs. Chamberlain, Alix, kommt nicht klar damit, dass ihre Angestellte aus rassistischen Gründen beschuldigt wurde. Sie erhöht Emiras Babysitting-Honorar. Emira ist es recht, weil sie das Geld braucht.
"Alix ist unsicher, vor allem im Umgang mit ihrer schwarzen Angestellten Emira. Sie will alles richtig machen, nach dem "Vorfall" noch mehr, aber sie macht es nur noch schlimmer."
Ein Gutes hat der Vorfall für Emira: Sie trifft wieder Kelley, den sie ganz süß findet. Es bahnt sich etwas an zwischen den beiden, doch dann geht das Video von dem Samstagabend viral.
"Such a Fun Age" von Kiley Reid, aus dem amerikanischen Englisch übersetzt ins Deutsche von Corinna Vierkant, erschienen im Ullstein Verlag, 348 Seiten, gebundene Ausgabe (Hardcover): 22 Euro, E-Book: 17,99 Euro, Hörbuch, gelesen von Britta Steffenhagen: knapp 20 Euro; ET: 03.05.2021