Es ist das perfekte Buch für den Moment, in dem du verkatert auf dem Sofa deines besten Kumpels aufwachst. Lucy Fricke setzt vier Menschen in ein Auto, denen es jeweils irgendwie mies geht.
Vier verkorkste Existenzen. Zwei von ihnen - Martha und Henning - sind seit Ewigkeiten ein Paar. Betty und Jon gehören auch irgendwie zusammen. Alle sitzen zusammen in einem Auto, obwohl das alles eigentlich anders laufen sollte. Nun fahren sie gemeinsam ans Meer. Martha sitzt verkniffen am Lenkrad. Betty neben ihr stellt sich schlafend, die Jungs sitzen schweigend hinten.
"Vier Menschen, die es satt haben, allein zu sein. Vier Riesen-Probleme. Vier Freunde, die ganz vergessen haben, dass sie eigentlich nicht allein sind, weil sie ja sich haben."
Bei Martha ist es Tradition, dass sie abhaut und Henning verlässt. Einmal im Jahr macht sie das. Immer an einem Freitag im Juni. Weil sie denkt: Flucht ist immer eine Option. Nach einer Woche kommt sie dann aber wieder. Diesmal aber ist es anders. Martha kommt nicht nach der obligatorischen Fluchtwoche zurück; und es ist März.
Das Drama sieht kurzgefasst so aus: Martha ist schwanger und ihre Schwangerschaft verläuft schlecht. Bettys Zustand führt zur Entlassung aus ihrem Filmteam. Das Ganze landet irgendwie auf Youtube und ist megapeinlich. Jon, der Schauspieler, bekommt die Rolle seines Lebens und verliert sie nach nur drei Drehtagen. Und Hennings Selbstverwirklichung mit dem Comicschreiben geht in die Hose. In diesem Zustand sitzen sie im Auto und fahren ans Meer. Da soll alles gut werden.
"Ich habe Freunde mitgebracht" von Lucy Fricke, erschienen bei Rowohlt, 191 Seiten, Hc: 16,95 EUR, Tb: 8,99 EUR, eBook: 8,99 EUR, VÖ: 2010.