Das perfekte Buch für den Moment, in dem dir ein Flyer der Bundeswehr in die Hand gedrückt wird. Über das Zusammenleben junger Menschen in einer Gegend, die für das menschliche Leben nicht gemacht ist.
Sechs Monate dauert ihr Einsatz. Sechs Monate im Westen Afghanistans, im FOB Ice. FOB steht für Forward Operating Base, und beschreibt eine kleine Anordnung von Zelten, Baracken und Bunkern mitten in einem sandigen Tal, abseits jeder Zivilisation. Hier leben sie auf engstem Raum zusammen, die Soldaten Cederna, Ietri, Torsu, Camperosi, Mitrano und wie sie alle heißen. Auch eine Frau gehört zur Truppe, Zampieri. Und der Militärarzt Egitto…
Medikamente gegen Langeweile
Es ist ziemlich langweilig im FOB Ice. Während sich Egitto am eigenen Medikamentenvorrat bedient und jede Menge Beruhigungsmittel einwirft, um nicht über die Leere in seinem Leben außerhalb der Armee nachdenken zu müssen, versuchen die Soldaten die Tage halbwegs sinnvoll rumzukriegen.
Körperlich und seelisch verletzbar wie jeder andere auch
"Der menschliche Körper" heißt der zweite Roman des Italieners Paolo Giordano. Vor sechs Jahren hat er mit seinem Debüt "Die Einsamkeit der Primzahlen" die Bestsellerlisten weltweit aufgemischt. In seinem zweiten Buch, einem Antikriegsroman, beschreibt Giordano sehr aufmerksam das Zusammenleben junger Menschen in einer unwirtlichen Gegend. Sie sind an der Waffe ausgebildet und sollen andere Menschen beschützen oder eliminieren. Sie sind also Volkshelden. Und doch sind sie körperlich und seelisch genauso verletzbar wie jeder andere Mensch auch.
Nach dem Verzehr einer kranken Kuh leiden alle Soldaten an schwerem Durchfall. Torsu erholt sich als nicht mehr davon. Und dann ist der eine tragische Tag gekommen, nach vielen Tagen der Langeweile.