Das Internet vergisst Vieles. Seiten werden geschlossen, alte Archive gehen flöten, ein großer Teil der Inhalte wird erst beim Aufruf generiert - und manche Systeme wie Snapchat setzen bewusst auf eine Nicht-Speicherung von Daten.

DRadio-Wissen-Reporter Thomas Reintjes sucht öfter Seiten, die er mal gesehen hat, jetzt aber einfach nicht mehr wiederfindet, egal wie viel er googelt. Bookmarks helfen ihm auch nicht weiter, denn irgendwann funktionieren sie nicht mehr. Seiten ziehen um, werden gelöscht oder sind einfach kaputt gegangen.

Dass das Internet alles für immer speichert, stimmt nicht. Auch die alte Website von Thomas, 1998 hat er sie angelegt, ist nicht mehr da. Die älteste Version von 2001 findet er bei archive.org.

"Hallo Ebay, wo sind meine alten Auktionen geblieben? Liebe Bank, mir fehlt da ein Kontoauszug von vor zwei Jahren, warum kann ich den nicht nochmal runterladen?"
DRadio-Wissen-Autor Thomas Reintjes

Michael Nelson hat an der Old Dominion University in Virginia Tweets von der Revolution in Ägypten untersucht. Von den Fotos, Blogposts und Videos, die in den Tweets vom Tahir-Platz verlinkt waren, waren nach einem Jahr elf Prozent nicht mehr abrufbar. Ein Jahr später waren weitere sieben Prozent verschwunden. Von wegen, das Netz vergisst nichts.

Shownotes
Daten im Internet
Das Netz speichert gar nicht alles
vom 21. Mai 2014
Autor: 
Thomas Reintjes
Moderation: 
Kaline Thyroff