Gute Nachrichten: Es wird weiterhin Lebensmittel und Klopapier im Supermarkt geben. Dabei spielt die Speditions- und Logistikbranche eine wichtige Rolle. Die Politik überlegt, Sonderregelungen zu schaffen, damit Lieferungen noch schneller ankommen.
Die Nudelregale im Supermarkt sind in Zeiten von Corona teilweise leer, aber das liegt nicht daran, dass es zu wenig Nudel oder auch Klopapier gibt, sondern daran, dass zu viel davon gekauft wird. Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner mahnt deswegen, man solle bitte eben nicht hamstern, denn die Lieferketten seien intakt.
Keine Engpässe bei Lieferungen
Rewe erklärt etwa, dass es eigentlich keine Engpässe geben würde, denn die Frequenz der Belieferung sei bereits hochgefahren worden. Die Leiterin des Landesverband Bayerischer Spediteure e.V., Sabine Lehmann, bestätigt das.
Zu Verzögerungen und Engpässen kommt es aber an anderer Stelle: Sehr problematisch sei die Lieferung von Teilen für die Industrieproduktion, die etwa aus Asien kämen und gerade nicht mehr zur Verfügung stünden, so Sabine Lehmann. Das betrifft unter anderem Autobauer, die bereits ihre Produktion einstellen.
Bei Lebensmitteln gebe es hingegen keinen Bruch der Lieferketten, aber schon auch ab und zu Probleme, sagt Sabine Lehmann. Nudeln aus Italien würden etwa im Moment lange an den Grenzen festhängen.
"Bei Waren, wo wir international verflochten sind – wie Nudeln aus Italien – haben wir im Moment Einschränkungen, weil es an den Grenzen Wartezeiten gibt."
Je nach Grenze sind die Wartezeiten sehr unterschiedlich. Am Brenner kann es momentan zu stundenlangen Staus wegen der Grenzkontrollen kommen. Auch an der Grenze zu Polen und zu Tschechien soll es lange Wartezeiten geben. Zwischen den Niederlanden, Belgien und Deutschland läuft es dahingehend besser.
Für Waren sind die Grenzen weiter geöffnet, aber da es eben Kontrollen bei den LKW-Fahrern gibt, entstehen Verzögerungen. Der italienische Arbeitgeberverband hat deshalb bereits protestiert, da am Brenner bei Fahrern Fieber gemessen wird, weshalb frische Produkte nicht rechtzeitig geliefert werden konnten.
Politische Lösungen gegen Engpässe
Die EU-Kommission hat nun vorgeschlagen, an den Grenzen Überholspuren für Warenlieferungen einzurichten. So würden PKW und LKW nicht zusammen stundenlang im Stau stehen. Sabine Lehmann findet, dass das der richtige Weg ist. Sie sei positiv überrascht, dass auch über Änderungen der Lenk- und Ruhezeiten für LKW-Fahrer nachgedacht würde.
"Wie lange darf ein Fahrer fahren? Was ist mit Ruhezeiten? Da sucht die Politik jetzt sehr pragmatisch nach Lösungen."
Die Arbeitgeber fordern hier Flexibilisierung der Arbeitsregelungen – zum Beispiel auch, dass das Sonntagsfahrverbot für LKW ausgesetzt wird. Unsere Reporterin Josephine Schulz sagt aber auch: Es müsse bedacht werden, dass Änderungen für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen noch tragbar sein müssten, da LKW-Fahrer und -Fahrerinnen normalerweise schon oft unter schwierigen Bedingungen arbeiten würden.
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