Witze über Corona zu machen – das kann schiefgehen. Ariana Baborie ist trotzdem überzeugt, dass Humor gerade jetzt wichtig ist und uns allen die Pandemie ein Stückweit erleichtern kann. Jedoch gibt es für sie Grenzen.
Zu Beginn der Pandemie hat Ariana Baborie gerne Witze über die Pandemie gemacht: "Ich habe mich sehr viel darüber lustig gemacht, als die Faktenlage dazu nicht ganz so klar war", erinnert sich die Podcasterin von "Herrengedeck".
Nicht alle Pandemie-Witze sind angebracht
Sie machte zum Beispiel auch Witze übers Hamstern und die leeren Supermarktregale während des ersten Shutdowns im Frühling. "Darüber macht man sich natürlich sehr viel lustig", gibt Ariana zu. "Bis dann die Psychologen meinten, dass man sich zurückhalten soll mit der Verbreitung solcher Bilder, weil das bei vielen Menschen Panik auslöst." Das habe sie auch in ihrem eigenen Umfeld auch bemerkt. "Da sollte man ein bisschen vorsichtig sein", glaubt Ariana.
Sie habe auch manchmal zum Spaß im Supermarkt ein Niesen vorgetäuscht, um zu schauen, wie die Menschen um sie herum reagieren. "Als dann die Tragweite von Corona bekannt wurde – spätestens da war es eigentlich nicht mehr witzig", sagt die Comedian.
Auch wenn Corona ein ernstes Thema ist, kann man der Pandemie mit Humor begegnen, findet Ariana: "Es sollte erlaubt sein, über diese Zeit Witze zu machen." Humor würde auch ablenken.
"Grundsätzlich ist Humor auch jetzt nicht nur erlaubt, sondern sehr gerne gesehen."
Trotzdem sollte man aufpassen, was für Witze man macht, betont die Podcasterin. "Weil manche Sachen entweder einen bitteren Nachgeschmack haben, oder sie tatsächlich dann existieren." Für Ariana ist es etwa absurd, dass Gegner der Corona-Maßnahmen gemeinsam mit Menschen mit rechter Gesinnung auf die Straße gehen – das hätte auch aus einem Witz sein können, der nun real geworden ist.
Sie ist auch vorsichtig, wenn es darum geht, die Ernsthaftigkeit der Krankheit zu relativieren. "Alles, was das Verharmlosen von Corona angeht, das würde ich selbst bei Humor ausklammern", sagt Ariana. "Ansonsten sollte immer noch alles erlaubt sein. Ich glaube es ist dann eine ganz individuelle Frage, ob man darüber lachen kann, oder nicht."
Humor sollte die Ernsthaftigkeit der Lage nicht relativieren
Ariana sieht aber auch am Feedback zu ihrem Podcast, der als Comedy angelegt ist, dass Humor den Menschen gerade hilft: "Im Moment taucht das öfter auf, dass Leute uns schreiben: Ich bin Single und kann gerade nicht so viele Freunde treffen, aber wenn’s mir mal besonders schwer ums Herz ist, dann schalte ich euren Podcast ein und dann geht’s wieder." Das findet Ariana richtig schön und scherzt, dass sie sich somit sozial engagiert.
Auch die Berlinerin hört gerade mehr Podcasts, weil sie einfach mehr Zeit zu Hause verbringt. "Das ersetzt vielleicht ein ganz kleines bisschen, wenn man die Augen zukneift und ein bisschen so tut, als würde da noch jemand sitzen, die fehlenden Freunde-Treffen gerade", findet Ariana.
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