Parken oder doch lieber einmal volltanken? Wer mit dem Auto nach Den Haag kommt, muss in manchen Straßen 50 Euro für das Ticket bezahlen. Andere Städte gehen andere Wege.
50 Euro fürs Parkticket: Das ist der neue Tagestarif in einigen Bereichen von Den Haag. Er wird beim Parken fällig, egal, ob das Auto nur zehn Minuten oder den ganzen Tag dort steht.
Pilotprojekt für ein Jahr
Die Stadt will so der Parkplatz-Not in begehrten Lagen entgegenwirken. Auch am Strand von Scheveningen gilt der Tarif. Die Parkplätze, die dann frei sind, sollen vor allem den Anwohner*innen zur Verfügung stehen.
Das Pilotprojekt läuft für ein Jahr. Parkplätze in Parkhäusern und anderenorts werden normal weiterbewirtschaftet. Der Einzelhandel sieht das Projekt kritisch und fürchtet geringeren Umsatz.
Citymaut in London
In Deutschland setzt sich der Deutsche Städtetag dafür ein, dass vor allem große Fahrzeuge für das Parken in Städten mehr zahlen müssen. In manchen Städten wird diskutiert, ob Teile der Innenbereiche autofrei werden sollen – in München oder Berlin zum Beispiel.
London geht einen anderen Weg. Dort gilt seit 2003 eine Citymaut, um unnötige Fahrten in die Innenstadt für Kraftfahrzeuge unattraktiver und damit teurer zu machen. "Die Citymaut liegt in London bei einem normalen Auto bei umgerechnet etwa 20 Euro pro Tag", erklärt unser Reporter Martin Schütz.
Anwohnerparken wird teils teurer
Parken ist auch in manchen deutschen Städten in den letzten Jahren teurer geworden. Einige Bundesländer haben die Rahmenbedingungen geändert: Sachsen-Anhalt hat beispielsweise den Höchstsatz der innerstädtischen Parkgebühren von einem auf zwei Euro erhöht.
Ein anderer Bereich ist das Anwohnerparken. Eine bundesweit festgelegte Höchstgrenze von 30,70 ist seit 2020 weggefallen. Einige Städte haben die Anwohnerparkgebühren bereits erhöht, andere planen es. In Bonn kostet das Anwohnerparken 2023 noch 180 Euro jährlich. 2024 werden es 360 Euro sein.
"2020 hat der Bund eine Regelung abgeschafft, dass Anwohnerparken maximal 30,70 Euro für das ganze Jahr kosten darf."