Mit Hilfe von Meeresbiolog*innen hat Google eine Internetplattform entwickelt, mit der wir alle dabei helfen können, Korallenriffe zu erforschen und zu schützen. Und zwar, indem wir die Ohren spitzen und nach Geräuschen von Lebewesen suchen.
Das Citizen-Science-Projekt Calling-In-Our-Corals ist eine Zusammenarbeit zwischen Google Arts and Culture, die Plattform und Technik zur Verfügung stellen, und Meeresbiolog*innen auf der ganzen Welt, die Audioaufnahmen von zehn Korallenriffen in Australien, Indonesien, den Philippinen, den USA, Panama und Schweden beisteuern.
Die Idee dahinter: Von der Geräuschkulisse eines Riffs lässt sich auf dessen Biodiversität schließen. Die Herausforderung: Hunderte von Stunden Audiomaterial müssen untersucht werden, denn die Riffe sind 24 Stunden am Tag mit speziellen Hydrophonen, also Unterwassermikrofonen, belauscht worden.
"Mein Team und ich haben rausgefunden, dass man von der Geräuschkulisse eines Riffs auf die Biodiversität schließen kann. Auf Lebewesen, die tief im Riff leben. Aber wir haben zu viele Aufnahmen, als das wir das alleine schaffen könnten. Und da kommt ihr ins Spiel..."
Wenn ihr Lust habt, für ein paar Minuten auch mal Meeresforscher zu sein, könnt ihr mithelfen, die Audioaufnahmen auszuwerten. Es geht darum, sich nach Signalen bestimmter Lebewesen umzuhören.
Erstmal ins Geräusche-Trainingslager
Um diese erkennen zu können, müsst ihr vorher ein kurzes Audio-Trainingslager absolvieren – dort lernt ihr, welche Geräusche die jeweiligen Meereslebewesen machen.
"Die Audiodatensätze, die ihr euch anhören könnt, wurden noch nicht von den Wissenschaftlern gesichtet."
Die auf die Plattform hochgeladenen Audios sind neu und wurden laut Google noch nicht von den Wissenschaftlern abgehört. Während ihr sie euch anhört, seht ihr ein Spektogram, also eine bildliche Darstellung der Geräusche. So lassen sich Garnelen oder Delfine auch am Frequenzspektrum der aufgenommenen Schallwellen erkennen.
Alles, was ihr während der Analyse tun müsst, ist, eine Schaltfläche anzuklicken, wenn ihr etwas Bestimmtes hört. Die Klicks der Google-Gemeinde werden als Zeitstempel erfasst und an die Forscher gesendet. Sie sagen, dass man sie schon mit nur drei Minuten Lauscharbeit wirklich unterstützen kann.
Ein gesundes Riff klingt besser
Bei einem gesunden Riff lassen sich viele verschiedene Geräusche ausmachen, zum Beispiel verschiedene Fische, Garnelen, Buckelwale. Ist das Riff krank, klingt das dagegen deutlich reduzierter.
Die Meeresbiolog*innen wollen herausfinden, wie sich die Korallenriffe durch den Fischfang verändert haben. Die Forschungsergebnisse sollen verwendet werden, um die Ökosysteme zu überwachen, illegale Fischerei zu verfolgen und den Erfolg von Wiederherstellungsmaßnahmen am Riff zu messen.
In Zukunft soll KI die Lauscharbeit übernehmen
Später soll mit den Daten eine KI gefüttert und trainiert werden, die dann in Zukunft diese Lauscharbeit übernimmt.
Bis dahin können wir alle noch bei der Crowd-Meeresforschung mitmachen. Unsere Netzreporterin findet das Projekt super. Es hat sie daran erinnert, wie toll unser Planet ist – und wie wichtig es ist, ihn zu schützen.