Auch das Satiremagazin "Extra 3" kommt um ein Thema nicht mehr herum: Donald Trump. Für Moderator Christian Ehring ist es oft nicht einfach, bei den manchmal unglaublich erscheinenden Meldungen noch eins drauf zu setzen.
"Extra 3"-Moderator Christian Ehring hätte liebend gern vier Jahre lang Witze über Hillary Clinton gemacht. Doch es kam anders. Jetzt steht Donald Trump ganz oben auf der Satire-Agenda. Und der sorgt für mehr als genügend Stoff. "Man hätte es nicht für möglich gehalten, dass da in einer Woche Dekrete rausgehauen werden, plötzlich wieder über Folter geredet wird. Dass gut geheißen wird, dass es einen Einreisestopp gibt", sagt Christian Ehring.
"Das ist wirklich so extrem übertrieben, dass man Schwierigkeiten hat, mit dem Stilmittel der Übertreibung noch mal drüber zu kommen."
"Bei diesem Bullshit-Stakkato, das da kommt, muss man sich immer das Empörendste rauspicken", sagt er. Innerhalb der "Extra 3"-Redaktion steht aber auch oft die Frage an, wie mit Populisten umgegangen werden soll.
"Es ist immer wieder die Diskussion bei uns: Soll man über das Stöckchen springen oder soll man es auch mal ignorieren?", sagt Ehring.
Satire hat wichtige psychologische Funktion
Im Moment überwiegt noch der Tenor, auf die umstrittenen Entscheidungen des US-Präsidenten zu reagieren, Witze zu machen, dagegenzuhalten. Christian Ehring sieht das als wichtigen, tröstlichen psychologischen Effekt an: Andersdenkenden zu zeigen: Seht mal, es gibt auch eine Gegenbewegung. Außerdem ist Satire für ihn ein Ventil, um Wut herauszulassen.
"Sich lustig machen, es lächerlich machen, ist ein Mittel, es irgendwie - vielleicht auch nur scheinbar - beherrschbar zu machen."
Eigentlich hat er die Nase aber auch jetzt schon voll von Trump. Er wünscht sich ein Amtsenthebungsverfahren, sagt Christian Ehring. "Aber ich rechne überhaupt nicht mehr damit."
"Dieser Irrglaube vor der Wahl: Es wird schon alles nicht so schlimm werden. Im Moment rechne ich mit dem schlimmsten."