"Eine Theorie ist, dass die Veränderungen des Zyklus neben kognitivem auch durch immunologischen Stress nach der Impfung ausgelöst werden könnten."
Noch ist ein möglicher Zusammenhang nicht ausreichend untersucht, viele Expertinnen und Experten halten das aber durchaus für möglich. Deshalb haben sich bereits einige Initiativen gegründet, um dieser Frage nachzugehen. Eine davon an der Universität zu Köln. Maria Beyer ist eine der Studentinnen, die in einer Studie das Phänomen untersuchen wollen.
Sie sagt: Der weibliche Zyklus ist sehr sensibel. Auch körperlicher Stress kann dazu führen, dass die Periode sich beispielsweise verschiebt - und der kann auch durch eine Impfung ausgelöst werden.
Lokale Entzündungen könnten Auslöser sein
Eine weitere Theorie ist, dass durch die Impfung lokale Entzündungen auftreten.
Das sei normal, wenn virale Krankheiten im Körper am Werk seien, aber auch durch die Reaktion des Körpers auf einen Impfstoff, so die Medizinstudentin.
Die Initiative der Universität zu Köln will außerdem auch Wechselwirkungen der Impfung mit verschiedenen Verhütungsmitteln erforschen. Denn auch dazu gibt es bisher wenig Erkenntnisse.
Paul-Ehrlich-Institut geht bisher von keinem Zusammenhang aus
Dass sich die Impfung auf die Periode auswirkt, davon geht das Paul-Ehrlich-Institut bislang nicht aus. Dafür gebe es zu wenig Anhaltspunkte. Allerdings wirft unsere Reporterin Minh Thu Tran ein: Es wurde auch kaum gezielt nach Veränderungen im Zyklus gefragt. In den Zulassungsstudien für den Impfstoff von Biontech und Pfizer etwa wurde aktiv unter anderem nach Kopfschmerzen und Fieber gefragt. Aber eben nicht nach Besonderheiten beim Zyklus
Das Paul-Ehrlich Institut selbst hat bei seinem Monitoring zwar das Symptom "Blutungen" bei den Nebenwirkungen aufgenommen - darunter fallen aber auch etwa Nasenbluten oder Zahnfleischblutungen.
"Die Medizin und die medizinische Forschung hat die weibliche Physiologie noch nicht lange auf dem Schirm. Als Norm gilt der männliche Körper, spezifische Auswirkungen auf Frauen werden oft vernachlässigt."
Wem Veränderungen in der Periode auffallen, muss sich allerdings keine großen Sorgen machen, dass das nun für immer so bleibt. Davon gehen die meisten Expertinnen und Experten aus. Die Symptome sollten nur einmalig auftreten. Unangenehm bleibt es für die Betroffenen aber dennoch.
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