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Wer braucht Bargeld in einer digitalisierten Welt? Warum halten wir an Cash fest, obwohl es immer weniger Menschen nutzen und es aufwendiger ist? Anca und Bo sind auf der Suche nach Antworten und werden dabei immer wieder überrascht.

Wer in der Stadt unterwegs ist, kennt es wahrscheinlich gut: Cappuccino to go beim Italiener um die Ecke – nur Barzahlung möglich. Ein Sandwich vom Bistro – auch hier bis zehn Euro nur Bar. Deutschland ist dem Bargeld treu – trotz aller Vorteile digitaler Alternativen. Aber warum hält sich Bargeld so hartnäckig?

Für die What-the-Wirtschaft-Hosts Anca und Bo ist Bargeld in ihrem Alltag unpraktisch und oft nervig. Genau deshalb wollen sie mal tiefer ins Bargeld-Business einsteigen um zu verstehen – ist Bargeld einfach nur eine Tradition oder gibts doch gute Argumente dafür?

Was kostet uns Bargeld?

Die Antwort auf die Frage, warum es trotzdem bleibt, geht weit über die persönliche Vorliebe hinaus: Bargeld ist teuer und mit Aufwand verbunden. Allein die Produktionskosten und das System aus Geldtransportern, Bankautomaten und Filialen kostet im Jahr Milliarden.

"Die beobachten genau, wie Konten ablaufen. Bei allen Konten sogar. Es ist eine Kontrolle über das Haben von Menschen. Was sie verdienen, was sie vielleicht irgendwo gespart haben.”
Herr Pasalidis, Ladenbesitzer in Frankfurt am Main

Trotzdem halten viele Händler am Bargeld und einer No-Card-Policy fest. Grund sind die Gebühren, die bis zu drei Prozent der Umsatzsumme ausmachen können. Für manche ist es außerdem eine Frage des Datenschutzes: Bargeld bleibt anonym, während Kartenzahlungen eine "digitale Spur" hinterlassen.

Wenn Bargeld das sicherste Mittel ist

Die tatsächliche Strahlkraft des Bargelds zeigt sich in Krisenmomenten. Es funktioniert unabhängig von technischen Infrastrukturen und ist oft die letzte verfügbare Zahlungsmethode, wenn digitale Netzwerke oder Kartenzahlungssysteme ausfallen.

"Stellen Sie sich vor, sie sind Ukrainer in der Nähe der Front und versuchen zu fliehen. Sie haben ein Konto bei der lokalen Sparkasse. Da kommen sie nicht dran. Wenn sie ein paar Hunderter Bargeld dabei haben, können sie immer noch auf der Flucht irgendetwas kaufen."
Volker Wieland, Institute for Monetary and Financial Stability

Gerade in Regionen mit wirtschaftlicher Unsicherheit oder instabilen Währungen bleibt bestimmtes Bargeld wie US-Dollar für viele die bevorzugte Wahl zur Absicherung, da es unmittelbaren Zugang zu lebensnotwendigen Gütern ermöglicht.

Auch in hoch entwickelten Ländern gilt Bargeld als Rückversicherung, die in unerwarteten Situationen Flexibilität und Sicherheit bietet.

Hat Bargeld also eine Zukunft?

In dieser Folge "What the Wirtschaft" sprechen Anca und Bo darüber was es sich mit "diesem Bargeld" auf sich hat. Ist es den Aufwand wert? Warum zirkuliert so viel Bargeld? Und welchen Nutzen hat Bargeld tatsächlich?

Ob Anca und Bo durch diese Folge anders aufs Bargeld blicken – das hört ihr in dieser neuen Folge "What the Wirtschaft".

Habt ihr auch manchmal einen WTF-Moment, wenn es um Wirtschaft und Finanzen geht? Wir freuen uns über eure Themenvorschläge und Feedback an whatthewirtschaft@deutschlandfunknova.de.

Shownotes
Cash in de Täsch
Wie shady Bargeld wirklich ist
vom 21. November 2024
Hosts und Autoren der Folge: 
Bo Hyun Kim und Anne-Catharine Beck
Recherche und Faktencheck: 
Jule Dieterle, Florian Twente, Andreas Schöllig
Produktion: 
Marcell Christmann
Redaktion: 
Anne Göbel
  • Bargeld heute: Tradition trifft Aufwand
  • Warum bleibt Bargeld trotzdem weiter beliebt?
  • Digital Bezahlen - wie weit kommt man in Deutschlands Fußgängerzonen?
  • Wenn nur Bares wirklich Wahres wird - the bigger Picture
  • Fazit
Die Quellen zur Folge: