Er glaubt nicht dran und hat keinen Bock auf das Industrielle rund um Weihnachten. Also lässt Carsten Otte das Fest ganz entspannt angehen - mit Monstern und Raumschiffen am Weihnachtsbaum.
Carsten Otte feiert kein Weihnachten. Zumindest nicht richtig. Seine Tochter darf einen Weihnachtsbaum aufstellen und ihn mit allem schmücken. Da hängen Gummibärchen dran, Monster, Pappschachteln, die aussehen wie Raumschiffe. Mancher Besuch findet das verstörend. Carsten Otte sagt: Nehmt das doch alles nicht so ernst.
Nach der Schule war Carsten auf Reisen und saß an Weihnachten in einem Beduinenzelt in der Wüste an der Grenze Ägyptens. Die Menschen dort wollten ihm eine Freude machen und haben "Oh Tannenbaum" angestimmt. Spätestens da wurde Carsten klar: Weihnachten ist nicht mein Fest. Es berührt mich nicht. Im Beduinenzelt hat er es angesprochen, es ging auch um Religion und Glauben. Carsten glaubt an nichts. Ein Ungläubiger landet in der Hölle, hat man ihm damals gesagt.
"Es gibt Momente, die Weihnachten retten: Sich besinnen, nicht aufgedreht sein, zusammenkommen, nicht arbeiten."
Die religiöse Verbindung zu Weihnachten fehlt Carsten also. Und auch das Kulturindustrielle wollte er nicht übernehmen, also Geschenke, Weihnachtsmärkte und den anderen Klimbim.
Seit die Tochter da ist, feiert Carsten Weihnachten auch zu Hause, zumindest auf seine Art. Früher ist er auch verreist, merkte dann aber schnell, dass er dem Fest nie richtig entkommt. Da waren "Oh Tannenbaum" in der Wüste, ein Weihnachtsbaum in Gambia, ein trauriger Kellner in einem polnischen Hotel, der an den Festtagen arbeiten musste, und China, wo die Menschen sich an Weihnachten einfach von allen Religionen das zusammensuchen, was ihnen gerade gefällt.
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