Tagein, tagaus arbeiten - am besten jeden Tag noch Überstunden schieben und auch mal eine Wochenendschicht wuppen. Oft reichen der Kaffee und die Kippen zwischendurch nicht mehr, um die Konzentration aufrecht zu erhalten. Aber Zeit ist Geld und wer nicht genug leistet, dem kann es auch passieren, dass er irgendwann mal mehr Zeit hat, als ihm lieb ist. Immer gibt es den einen oder anderen, der um die Position buhlt, die man innehat. Manch einer wirft leistungssteigernde Medikamente ein, um durchzuhalten. Und siehe da, wir sind gar nicht mehr so weit weg von den Szenarien, die düstere Zukunftsromane entworfen haben: Der perfekte Beschäftigte, der keine Bedürfnisse mehr hat und sich ausbeuten lässt. Aber bevor es so weit kommen kann, setzt unser Körper einen Riegel davor: Burnout heißt das Phänomen, wenn man am Ende seiner Kräfte angekommen ist.
Da zeigt sich an vielen Stellen, dass man eigentlich nichts dagegen tun kann, denn es ist klar, dass das Personal nicht mehr werden wird.
Walter erzählt uns, wie er in den Burnout hineingeschlittert ist und auch wieder herausgefunden hat. Und er ist froh, dass es nicht noch schlimmer kam und er einen Herzinfarkt erlitten hat. Erst im Nachhinein kann er verstehen, warum er nach langen Arbeitstagen schließlich so erschöpft war. Inzwischen hat er daraus gelernt. Nicht nur Anspannung, sondern ebenso Entspannung sei für ihn der Schlüssel zu einem besseren Wohlbefinden.
"Dieser Hamster im Hamsterrad ist natürlich einer, der immer nur in seinem Kreis rennt und sinnlos Energie vergeudet."
Burnout ist keine anerkannte Krankheit
Greta Wagner arbeitet als Soziologin an der Universität Frankfurt. Sie hat gemeinsam mit Sighard Neckel das Buch "Leistung und Erschöpfung. Burnout in der Wettbewerbsgesellschaft" herausgegeben. In ihrem Vortrag an der Heinrich-Böll-Stiftung Berlin erklärt sie den aktuellen wissenschaftlichen Stand zu einem Phänomen, das keine anerkannte Krankheit ist.