Mali heißt die neue Serie der Bundeswehr. 40 Folgen soll es geben, die ersten beiden sind jetzt bei Youtube online. Ist das nur Werbung für die Bundeswehr – oder leider geil? Serienjunkie Anna Kohn hat es sich für euch angeguckt.
"Klar ist das Werbung für die Bundeswehr, aber wie bei "Die Rekruten", der letzten Bundeswehr-Serie, haben die Macher es wieder sehr spannend gemacht."
Die Serie begleitet acht Soldaten beim Auslandseinsatz in Mali. Acht Monate lang hat ein Kamerateam den Alltag in der Wüste gefilmt. Zum Beispiel den von Hauptfeldwebel Peter. Er war 134 Tage im Camp Castor in Gao stationiert. In Gao sind rund 1000 Soldaten der Bundeswehr im Einsatz für die UN-Friedensmission Minusma.
Der Einsatz gilt als derzeit gefährlichste Mission der Bundeswehr, weil es viele Anschläge gibt. Hintergründe zu dem Konflikt in Mali gibt es aber in den ersten Folgen nicht. Die erste Folge dreht sich um die Soldaten beim Abschied aus Deutschland.
"Es ist immer Scheiße sich zu verabschieden, aber das ist mein Job. Und mein Job verlangt, dass ich jetzt die nächsten fünf Monate in Mali verbringe."
Rekruten, die erste Bundeswehr-Serie auf Youtube, die vergangenes Jahr herauskam, war ein Überraschungshit. Und von der Machart ist Mali ähnlich: viele Nahaufnahmen der Protagonisten, kurze O-Töne, schnelle Schnitte, viel Musik, Messenger-Blasen, in denen Infos stehen oder Ortsmarken - sehr an Social Media angelehnt.
"Ihr könnt diesmal auch Nachrichten von einem Chat-Bot im Facebook-Messenger bekommen. Da ist der Ton aber echt rau, als ob du permanent von 'nem Drill-Sergeant angeschrien wirst."
In der Serie ist das nicht so, die ist durchaus auch unterhaltsam. Jede Folge dauert zehn Minuten und die sind schnell rum. Die Haltung ist bis jetzt grundsätzlich ernster als bei den Rekruten.
Mali-Serie soll Bewerber anlocken
In den nächsten Jahren soll die Bundeswehr auf fast 200.000 Soldaten wachsen. Während die Rekruten ausgestrahlt wurden, sind laut der Bundeswehr rund 20 Prozent mehr Bewerbungen eingegangen als im gleichen Zeitraum im Jahr davor.
Von Linken und Grünen kam damals der Vorwurf, das sei Verschwendung von Steuergeldern und Verharmlosung. Auch für Mali ist wieder ordentlich Kohle ausgegeben worden: rund 6,5 Millionen Euro für die Serie und für Werbung. Offenbar kommt es an: Die erste Folge ist in den ersten Stunden fast eine halbe Million mal geklickt worden.
"Ich gucke auf jeden Fall weiter. Mich interessiert, wie demnächst auch schwierige Themen gezeigt werden."
Bei den Rekruten gab es den Kritikpunkt, dass alles mehr wie ein Abenteuerspielplatz wirkte. Für Mali wurde bereits angekündigt, dass auch der Hubschrauber-Absturz im Juli dieses Jahres thematisiert wird, bei dem zwei Soldaten gestorben sind.