"November 1976" von Haukur Ingvarsson zeigt das Leben in einem isländischen Mehrfamilienhaus - und was dort passiert, wenn der Fernseher plötzlich streikt. Übersetzt wurde das Buch von Benedikt Grabinski.
Dóróthea, die Mutter, hätte den Abwasch erledigt, vielleicht auch noch die Kochwäsche. Sie hätte sich dann auf ein Höckerchen abseits des Sofas gesetzt, Kette geraucht und auf ihren Mann und Sohn geschaut, die, wie jeden Abend, gefesselt vor dem Fernseher saßen.
Bloß: Dóróthea hat ihn geschrottet, den Fernsehapparat. Ihr Ehemann Ríkharður ist außer sich vor Wut. Der friedliche Familienabend ist ohne Zweifel passé.
"Der isländische Radiomoderator Haukur Ingvarsson wählte für seinen ersten Roman den denkbar einfachsten Titel: 'November 1976'. So belanglos die Zeitangabe erscheint, so belanglos scheint auch das Leben der darin vorgestellten Familie. Ist es aber nicht."
Vom ersten Tag an waren die Isländer verrückt nach dem berieselnden Röhrenflimmern. Ein Abend ohne fernsehen? Undenkbar. Batti, der im selben Haus wohnt, könnte helfen. Er scheint ohnehin krumme Dinger zu drehen. Wäre doch gelacht, wenn man über ihn nicht einen neuen Fernsehapparat beschaffen könnte. Nur: ganz so einfach wie gedacht, klappt das dann doch nicht.