Immer wieder sonntags - ist Bundestagswahl. Viele Leute haben aber keine Lust, am Sonntag vom Sofa runter zu kommen und geben ihre Stimme schon vorher per Briefwahl ab. Das ist nicht immer die beste Idee.
Eigentlich war die Briefwahl mal gedacht für Kranke, Urlauber oder Leute, die sonntags arbeiten. Diese Bürger sollten auch wählen können. Deshalb bekommen sie seit 1957 die Möglichkeit, per Briefwahl abzustimmen. Seit der Bundestagswahl 2009 darf jeder Briefwahl beantragen.
"Die Gesellschaft ist mobiler geworden. Viele wissen gar nicht, ob sie am Wahltag da sein werden. Und sie möchten sich diese Flexibilität erhalten."
Bei der letzten Bundestagswahl, also im Jahr 2013, haben knapp 25 Prozent der Wähler ihren Wahlschein zu Hause ausgefüllt. 1990 waren es noch nicht mal halb so viele: nur knapp 10 Prozent. Und dieses Mal? Die Zahl derer, die ihre Stimme per Post schicken, wird wahrscheinlich noch weiter steigen.
Problematisch ist dabei: Jemand, der vielleicht Wochen vor dem Wahltag seine Stimme abgibt, kann nicht mehr auf neue Ereignisse reagieren.
"Sie wählen nicht im Wahllokal. Das kann Auswirkungen auf das Wahlgeheimnis haben. Es kann sein, dass Sie unter Beeinflussung stehen. All das kann nicht so kontrolliert werden, wie das in einem Wahllokal möglich ist."
Außerdem ist die Briefwahl nicht so sicher, wie die Stimmabgabe an der Urne. Die Stimmzettel können leichter gefälscht werden oder verloren gehen. Trotzdem: Die Flexibilität, die die Briefwahl mitbringt, würde nun mal stark nachgefragt, sagt Christina Tillmann vom Programm "Zukunft der Demokratie" bei der Bertelsmann Stiftung.