Am 22.09. dürfen rund 100.000 Menschen in Brandenburg zum ersten Mal wählen. Mindestens 16 müssen sie sein. Die Wahlbeteiligung dieser Gruppe sowie der Unter-24-Jährigen war in dem Bundesland zuletzt vergleichsweise gering – und die Stimmanteile für die AfD relativ hoch.
Auch in Brandenburg wird die Regierungsbildung nach der Landtagswahl am 22.09.2024 aller Voraussicht nach nicht leicht, so wie zuvor bereits in Thüringen und Sachsen. Die jüngste Umfrage ergibt die folgende Stimmenverteilung: AfD 27 Prozent, SPD 23, CDU 18, BSW 15 und Bündnis 90 / Die Grünen 5 Prozent (Stand: 12.09.2024). Demnach kann die AfD momentan zwar nicht mit einer Sperrminorität rechnen, wird aber voraussichtlich die Partei mit den meisten Stimmen und den meisten Sitzen im Landesparlament.
"Jugendstudien zeigen für ganz Deutschland, dass viele junge Menschen in ihren Einstellungen ein bisschen mehr nach rechts rücken."
Auch wenn es bei der kommenden Landtagswahl in Brandenburg rund 100.000 Erstwählerinnen und Erstwähler gibt, spielen die breit gefächerten Anliegen dieser Wählergruppe im Wahlkampf keine große Rolle, sagt Robert Schwaß.
Junge Themen zum Schluss
"Brandenburg ist eben auch das viertälteste Bundesland vom Durchschnittsalter. Da stehen junge Themen bei allen Parteien vielleicht ein bisschen hinten an", so der Deutschlandfunk-Korrespondent für Brandenburg. Er verweist außerdem auf die relative Heterogenität des Landes – von berlinnahen Gemeinden bis zu Gebieten in Grenznähe Richtung Uckermark oder Spree-Neiße.
"Bei der Landtagswahl 2019 haben die Unter 24-Jährigen überdurchschnittlich oft die Grünen und unterdurchschnittlich oft die AfD gewählt."
Die Unter-24-Jährigen haben zwar während der Landtagswahl 2019 noch überdurchschnittlich häufig Bündnis 90 / Die Grünen gewählt und unterdurchschnittlich oft die AfD, aber diese Tendenz werde sich nach Corona, Inflation und auch dem jüngsten Messerangriff in Solingen nicht wiederholen, vermutet Deutschlandfunk-Korrespondent Robert Schwaß.
AfD zuletzt als Wahlsiegerin in Brandenburg
Aus der Europa- und Kommunalwahl in Brandenburg im Juni 2024 war die AfD klar als Sieger hervorgegangen. Auffällig bei den Europawahlen war, dass insbesondere die Gruppe der 16- bis 24-Jährigen ihre Stimme kleinen und Kleinstparteien gegeben hatte (rund 28 Prozent). Diese Parteien hatten dann überhaupt nur teilweise einen Platz im Europaparlament erhalten.