"Hurra, hurra, der Wolf ist da", Rotkäppchen, die sieben Geißlein und deren Mutter wären empört. Der Wolf ist nämlich böse - so böse, dass ihm im Märchen immer wieder Steine in den Bauch gelegt werden. DRadio-Wissen-Märchenexperte Christian Schmitt geht dem Bösen auf den Grund.

Der Wolf ist böse - immer. Und Kinder gehören zu den Guten. Zumindest wenn es nach den Gebrüdern Grimm geht. In ihren Märchen ist der Wolf der Inbegriff des Bösen. Er lockt Rotkäppchen in die Falle, indem er sich als deren Großmutter ausgibt.

"Großmutter, was hast du für ein entsetzlich großes Maul!"

Die sieben Geißlein

Und er führt die sieben Geißlein in Versuchung, indem er sich als deren Mutter ausgibt, um sie dann eins nach dem anderen zu verschlingen. Allerdings hat der Wolf nicht mit der Rache der Mutter gerechnet, die ihre Kinder schließlich aus dem Bauch des Wolfs rettet.

"Jetzt geht und sucht Wackersteine, damit wollen wir dem gottlosen Tier den Bauch füllen, solange es noch im Schlafe liegt."

Der Wolf in der griechischen Mythologie

Auch die Griechen konnten dem bösen Tier in ihrer Mythologie nicht viel abgewinnen. Die Göttin Hekate - ihres Zeichens bekannt für Hexerei - war stets in Begleitung dreier Wölfe unterwegs.

Rom und die Wölfin

Etwas entspannter waren da die Römer: Romulus und Remus, die Gründer der Stadt Rom, sollen von einer Wölfin aufgezogen worden sein. Das spricht für den Familiensinn und das Rudelverhalten der Tiere.

Shownotes
Literatur
Rotkäppchen und der böse Wolf
vom 20. Februar 2014