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Bindungen sind schwierig und gleichzeitig überlebenswichtig. Achtsam Beziehungen zu Geliebten, Verwandten und Freunden zu führen – das ist das Thema dieser Folge.

Wir alle brauchen Bindungen: zu Mama, Papa, Freunden und Kolleginnen und zu einem Partner oder einer Partnerin. Wir wollen geliebt, wertgeschätzt und gesehen werden, wir wollen uns mit Menschen austauschen. Wir wollen uns sicher und geborgen fühlen.

Bindungen sind für uns Menschen überlebenswichtig und trotzdem - oder gerade deswegen? - sind sie auch so schwer für uns.

Es gibt viel Potenzial für Streit. Und deswegen wollen wir in dieser Folge darüber sprechen, wie wir achtsam unsere Bindungen gestalten und stärken können.

Warum reagieren wir so?

Bindung ist ein sehr weites Themenfeld: von der psychologischen Bindungstheorie bis zur umfassenden Frage, wie Menschen eigentlich Bindungen zu anderen Menschen führen und wie sie dazu stehen.

Die Bindungstheorie kann uns dabei helfen, herauszufinden, warum wir in bestimmten Situationen vielleicht so reagieren, wie wir reagieren.

Sie wurde von britischem Arzt und Psychoanalytiker John Bowlby postuliert und besagt, dass die Art und Weise, wie wir Beziehungen gestalten, auch Bindungsstil genannt, das Ergebnis aus der Summe von Erfahrungen mit Fürsorge in engen Beziehungen ist.

"Dafür gibt es ein standardisiertes, entwicklungspsychologisches Experiment für Kinder. Eine Forscherin bittet die Mutter und ihr Kind in einen Raum, den die beiden zuvor nie gesehen haben. Nach wenigen Minuten lässt die Mutter das Kind mit der Forscherin allein. Drei Minuten später kehrt die Mutter zurück. Dabei wird das Verhalten des Kindes in den Trennungs- und Wiedervereinigungsmomenten untersucht. "
Main Huong Nguyen

Es gibt den sicher gebundenen Typen, die unsicher-vermeidende Bindung, die unsicher-ambivalente Bindung und die desorganisierte Bindung.

Was das alles heißt und welche Auswirkungen das haben könnte - darüber sprechen wir in dieser Folge Achtsam.

Denn nur, weil wir feststellen, was wir sind, heißt das nicht, dass das so bleiben muss.

"Es ist ganz wichtig zu sagen, dass wir das ändern können, denn sonst bräuchte es ja keine Therapie und wir könnten alle sagen: Naja, so ist das eben! Aber so ist es nicht. Und deswegen wollen wir darüber sprechen, wie ich damit umgehen kann."
Diane Hielscher

Main Huong und Diane sprechen unter anderem über den Zusammenhang zwischen Achtsamkeit und Bindungsstile.

Main Huong hat eine Studie mitgebracht, in der es darum geht, welchen Einfluss das Meditieren auf unser Bindungsverhalten hat.

Wie wir achtsam unsere Beziehungen gestalten können, ist das Thema in dieser Woche bei Achtsam.

Ihr habt Anregungen, Ideen, Themenwünsche? Dann schreibt uns gern unter achtsam@deutschlandfunknova.de

Empfehlungen aus dem Beitrag:
  • Howe, D. (2015). Bindung über die Lebensspanne: Grundlagen und Konzept der Bindungstheorie. Junfermann Verlag GmbH.
Shownotes
Bindung
Achtsam Beziehungen gestalten
vom 18. Mai 2023
Moderatorinnen: 
Main Huong Nguyen und Diane Hielscher
Quellen aus der Folge:
  • Simpson, J. A., Rholes, W. S., & Nelligan, J. S. (1992). Support seeking and support giving within couples in an anxiety-provoking situation: The role of attachment styles. Journal of personality and social psychology, 62(3), 434.
  • Pepping, C. A., O’Donovan, A., & Davis, P. J. (2014). The differential relationship between mindfulness and attachment in experienced and inexperienced meditators. Mindfulness, 5, 392-399.