Wenn Hillary Clinton US-Präsidentin wird, was wird dann Bill Clinton? First Gentleman, First Husband oder First Dude?
Das Netz würde es natürlich total abfeiern, wenn Bill Clinton sich zukünftig First Dude nennen würde. Aber seien wir ehrlich: Das ist sehr, sehr unwahrscheinlich. Bill Clinton selbst hat ja in Anlehnung an First Lady "First Laddie" vorgeschlagen. Das ist eine altschottische Version und bedeutet in etwa "Kerl" oder "Junge". Dieser Vorschlag klingt zwar nett, dürfte aber auch aussichtslos sein. Weitere Bezeichnungen, die im Raum stehen, sind "First Gentleman", was vielen tatsächlich zu altbacken klingt und "First Husband".
Es bleibt bei Mr. President
In der Praxis wird sich das Problem mit der richtigen Bezeichnung gar nicht stellen. Dort wird jeder, der einmal in seinem Leben Präsident war, sein ganzes Leben lang mit Mr. President angesprochen. Bill und Hillary würden dann also Mrs. und Mr. President gleichzeitig.
Womit wird sich Bill Clinton beschäftigen?
Eine andere Frage ist, womit vertreibt sich Bill Clinton die Zeit. Oder wie andere Onlinemedien fragen: Womit soll Hillary Clinton ihren Mann beschäftigen? Die derzeitige First Lady Michelle Obama hinterlässt jedenfalls ziemlich große Fußstapfen: Sie hat das Amt ausgefüllt als sympathische, selbstbewusste, kluge und humorvolle Frau, die eigene Themen setzt und sich für gesunde Ernährung engagiert. Die Professorin für Amerikanistik an der Humboldt-Universität in Berlin, Eva Boesenberg, glaubt, dass Bill Clinton vor allem in Gender-Themen ein Vorbild sein könnte.
"Zu sehen, dass auch ein Mann, der sehr mächtig ist und war, eine repräsentative und unterstützende Rolle ausübt, wäre, glaube ich, wirklich produktiv."
Barack Obama hat übrigens gerade in einem Glamour-Interview erklärt, dass er ein Feminist ist. Darin sagt er unter anderem, dass wir nicht nur mit dem gängigen Frauen- sondern auch mit dem Männerbild brechen müssen.
Ob Bill Clinton eine weibliche Seite von sich zeigen möchte, davon gehen wir jetzt mal nicht aus. Er hat nämlich angekündigt, sich um Wirtschaftsfragen kümmern zu wollen. Also um den Kernbereich "hard politics". Da trifft er dann bestimmt auf viele Männer, die unter sich ganz viel ganz männlich sein können.