Es ist eine Gebrauchsanleitung zum Schluss machen, die der Schweizer Autor Thomas Meyer geschrieben hat. Seiner Meinung nach passen vier von fünf Paaren nicht zusammen und sollten lieber getrennte Wege gehen. In "Eine Stunde Liebe" erzählt Meyer, wie er darauf kommt und was er uns für die nächste Beziehung raten würde.
"Mittlerweile muss ich nicht mehr weinen. Das musste ich die ersten zwei Monate auf jeden Fall, fast jeden Tag."
Corina ist 33 Jahre alt und hat sich vor drei Monaten von ihrem Freund Daniel getrennt. Nicht, weil die Liebe fort war, sondern, weil die Perspektive fehlte. Sie will Kinder und Familie, er kann sich das noch nicht vorstellen, weiß noch nicht mal, ob er monogam Leben will. Die Trennung kam dann recht plötzlich und ist wahrscheinlich ganz im Sinne von Autor Thomas Meyer.
"Ich sehe viele Paare, die einander mögen, vielleicht sogar lieben, aber nicht verstehen. Die haben total unterschiedliche Charaktere, unterschiedliche Weltsichten, unterschiedliche Wertsysteme und unterschiedliche Anforderungen an die Beziehung. Deswegen entstehen dann die Probleme."
Der Schweizer ist der Meinung, dass Liebe allein in der Beziehung nicht reicht, damit Paare zusammen bleiben. Wichtiger sei, kompatibel zu sein, nach dem Prinzip "gleich und gleich gesellt sich gern".
"Wenn zwei Leute zur Einsicht kommen, dass sie wirklich nicht zusammen passen und in der Folge die Versuche einstellen, einander passend zu machen, dann finde ich das gut und richtig und würde nicht von 'Generation beziehungsunfähig' sprechen, sondern von 'Generation ehrlich'."
Zu Beginn einer neue Beziehung fordert der 42-Jährige, dass Paare ein ehrliches Gespräch suchen und sich auch über ihre schlechten Seiten frühzeitig informieren. So hat er es bei seiner neuen Freundin vor drei Monaten auch gemacht.
"Wir haben darüber gesprochen, was wir uns wünschen, was wir aber auch mitbringen an Schwächen und an Ängsten. Und ich habe beispielsweise über mich gesagt, ich bin jemand, der viel Zeit für sich selbst braucht."