Stärken betonen, Schwächen auslassen: In einem Bewerbungsgespräch geht es vor allem darum gut rüberzukommen, sagt der Karrierecoach Boris Lamour. Dafür sind alle Mittel recht, mit denen man sich selbst wohlfühlt.
Ein Beispiel: Ein Bewerber hat vier Semester Geschichte studiert, das Studium dann allerdings abgebrochen. Boris Lamour rät: Die vier Semester Geschichtsstudium gehören auf jeden Fall in den Lebenslauf. Man sollte aber nicht dazu schreiben, dass man das Studium abgebrochen hat oder gar flunkern, man habe das Studium beendet. Diese Information lässt man am besten einfach weg. Vor dem Bewerbungsgespräch sollte man sich noch einmal die eigenen Stärken klar machen.
"Ein Bewerbungsgespräch, das ist wie eine Bühne auszuleuchten."
Flunkern erlaubt
In bestimmten Fällen ist es erlaubt, nicht die ganze Wahrheit zu erzählen. Zum Beispiel wenn ein Bewerber aus einem Unternehmen ausgeschieden ist und seit einiger Zeit von der Arbeit freigestellt ist. Es gibt einen Aufhebungsvertrag, der Bewerber wird weiter bezahlt, geht aber nicht mehr zur Arbeit. Im Bewerbungsgespräch könnte das zu unangenehmen Nachfragen führen. Boris Lamour rät: In dieser Situation muss der Bewerber nicht die ganze Wahrheit erzählen. Allerdings muss er sich mit der Notlüge wohlfühlen, sonst merken Personaler schnell, dass etwas nicht stimmt und haken nach. Das könnte unangenehm werden.
Bewerbungstipps im Netz:
- Das Managermagazin über das "Recht zur Lüge" bei Bewerbungen
- Spiegel Online rät zur Achtsamkeit bei frisierten Lebensläufen
- Wie man Karrierelügen rückgängig macht, weiß karrierebibel.de
- Über die Vorteile der anonymen Bewerbung, berichtet faz.net