Aktuell sind Semesterferien und das heißt für viele: Zeit zum Reisen. Das heißt aber auch, dass in manchem Koffer und Rucksack Bettwanzen mit nach Hause kommen. Wichtig ist: Schnell den Befall erkennen.
Bei dem Schädlingsbekämpfer Benjamin Steinmetzger klingelt das Telefon ein bis zwei Wochen nach Ende der Semesterferien besonders häufig: Bettwanzenalarm! Denn meistens bringen wir die blutsaugenden Insekten von Reisen mit – ganz egal, ob wir im schicken Hotel oder in der Jugendherberge absteigen.
Bettwanzenbefall erkennen
Wichtig ist, den Wanzenbefall möglichst schnell zu Hause zu erkennen. Benjamin Steinmetzger kennt einige Indizien, auf die wir achten können:
- Bisse oder Stiche am Körper (insbesondere zu Jahreszeiten, in denen keine Mückenstiche zu erwarten sind)
- Blutflecken, zum Beispiel auf der Bettwäsche
- Häutungshüllen der Bettwanzen, zum Beispiel im Bettgestell
Leider ist es gar nicht so einfach, einen Bettwanzenbefall schnell festzustellen. Die Tiere sind nur etwa ein bis acht Millimeter groß. Sie können sich bestens verstecken – nicht nur in Betten und anderem Mobiliar, sondern genauso hinter Lichtschaltern oder Fußbodenleisten. Und: Sie kommen nachts, um Blut zu saugen.
Ein nützlicher Tipp lautet deshalb: Doppelseitiges Klebeband am Bett anbringen! "Wenn Bettwanzen darüber laufen, bleiben sie hängen", sagt unser Reporter Justus Wolters. Dann können wir zumindest feststellen, mit welchen Tieren wir es zu tun haben.
"Wenn man Bettwanzen hat, sollte man auf jeden Fall direkt ein Unternehmen zur Beseitigung beauftragen."
Wenn wir sicher sind, dass wir es mit Bettwanzen zu tun haben, sollten wir direkt ein Unternehmen mit der Schädlingsbekämpfung beauftragen, rät Justus Wolters, denn: "Mit irgendwelchen Hausmittelchen oder so kommt man da nicht weit." Wenn die Firma das Wanzennest erwischt, stehen die Chancen gut, dass man die Tiere dann auch los ist.
Was manchmal jedoch bleibt, ist die mentale Belastung durch den Befall. Benjamin Steinmetzger erlebt es immer wieder, dass Menschen psychologische Hilfe brauchen, damit sie wieder ruhig schlafen können.
Im Urlaub wachsam sein
Um Bettwanzen möglichst erst gar nicht in die eigene Wohnung zu schleppen, können wir auf Reisen zumindest etwas vorsorgen. Zum Beispiel mit dem Dreier-Check, den Benjamin Steinmetzger empfiehlt:
- Matratze anheben und von unten checken, ebenso den Lattenrost nach Blutflecken, Häutungsresten und Tieren absuchen
- auch das Bettlaken und die Matratzenoberseite prüfen
- über dem Bett hängen oft Bilder: den Bilderrahmen auf Flecken, Häutungsreste und Tiere kontrollieren
Sinnvoll ist es auch, getragene Wäsche nicht im Zimmer herumliegen zu lassen, so Justus Wolters, ihr solltet sie "besser in eine Tüte oder einen Wäschesack stecken." Auch so lässt sich vielleicht vermeiden, die Bettwanzen mit nach Hause zu bringen.
Weitere Infos liefert das Umweltbundesamt mit der Broschüre Bettwanzen - Erkennen, Vorbeugen, Bekämpfen.