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Geldscheine gehen durch viele, viele Hände - dadurch werden sie dreckig und gehen irgendwann kaputt. Der Zwanzig-Euro-Schein bekommt jetzt einen neuen Lack, damit er haltbarer wird. Fünfer und Zehner haben diese Spezialbeschichtung schon.

Kein neues Design, aber eine neue Beschichtung: Ab 2021 soll der Zwanziger eine neue Oberfläche bekommen. Wenn ihr die Fünf- oder Zehn-Euro-Noten unter die Lampe haltet und den Zwanzig-Euro-Schein daneben, dann könnt ihr sehen, dass Fünfer und Zehner stärker glänzen. Sie fühlen sich auch etwas glatter an.

Speziallack für mehr Haltbarkeit

Der Speziallack soll aber nicht nur schön glänzen, er soll die Scheine vor allem im Geldverkehr haltbarer machen. Denn gerade die kleinen Banknoten nehmen wir öfter zur Hand oder stecken sie in die Hosentasche.

Dass die Geldnoten länger halten, liegt ganz im Interesse der Bundesbank. Denn die Herstellung eines Euroscheins kostet im Schnitt 8 Cent. Je kleiner der Schein, desto häufiger muss er ausgetauscht und damit auch neu produziert werden.

"Als Faustregel gilt: Je kleiner der Schein, desto schneller wird er ausgetauscht."
Johannes Döbbelt, Deutschlandfunk-Nova-Reporter

Ob ein Schein ausgetauscht werden muss, entscheidet die Bundesbank. Über private Banken oder Sparkassen, die ihre Bargeldreserven einzahlen, landen die Scheine bei den Filialen der Bundesbank. Dort wird dann überprüft, ob eine Banknote noch in Ordnung ist.

Die meisten 5-, 10-, 20- und 50-Euro-Scheine bleiben zwischen einem und vier Jahren im Umlauf. 100- und 200-Euro-Scheine wechseln seltener den Besitzer, deshalb bleiben die manchmal sogar länger als 10 Jahre im Umlauf, Euromünzen halten nochmal deutlich länger.

Der Stoff, aus dem die Scheine sind

Die Euro-Scheine bestehen zum größten Teil aus Baumwolle versetzt mit Kunststoffen und versiegelt mit speziellen Lacken. Die sollen die Scheine davor schützen, beschädigt zu werden – zum Beispiel, wenn mal ein Glas Rotwein drüber kippt. Auch Nagellackentferner müssen die Scheine aushalten, ohne dass dabei die Farbe weggerubbelt werden kann.

Außerdem gibt es einen Knittertest. Dafür kommen die Scheine in einen speziellen Automaten. Der drückt sie mit einem Kolben immer wieder zusammen bis sie ganz klein gequetscht und knittrig sind. Auch dadurch darf der Schein nicht zerstört werden.

Hitze und Schleudergang: Stresstest für Banknoten

Getestet wird auch, wie widerstandsfähig der Schein gegen Hitze ist – das wird zum Beispiel mit einem heißen Bügeleisen oder im Backofen getestet. Der ultimative Test findet aber in der Waschmaschine statt: zwei Stunden bei 90 Grad mit Waschmittel.

Shownotes
Banknoten
Der Zwanni mit neuem Lack
vom 29. Dezember 2020
Moderator: 
Till Haase
Gesprächspartner: 
Johannes Döbbelt, Deutschlandfunk Nova