Gut, günstig, lecker: Jede Insel auf den Azoren hat ein typisches Eintopf-Gericht. Da viele Gemüse- und Salatsorten auf den Inseln nicht verfügbar sind, werden Fleisch, Fisch oder Bohnen einfach kostengünstig im Topf zubereitet.
Ulrike ist vor einiger Zeit auf die Azoren ausgewandert. Als sie noch in Köln lebte, hat sie als Lehrerin an einer Schule gearbeitet. Dann nahm sie sich Urlaub für ein Jahr, um auf den Azoren Sportunterricht für behinderte Kinder zu veranstalten. Und weil das so schön war, hat sie es einfach noch einmal getan. Wieder für ein ganzes Jahr. Dann fasste sie den Entschluss richtig auszuwandern, auf den Azoren zu leben und mit behinderten Kindern zu arbeiten.
"Es hat sich viel geändert, seit es hier Supermärkte gibt. Viel angematschtes Gemüse kriegt man da, aber die Leute stehen drauf."
Bis vor 20 Jahren gab es auf den Azoren kein Unkrautvernichtungsmittel - das war einfach viel zu teuer für die Bevölkerung. Nach wie vor müssen die Menschen darauf achten, dass die Schnecken nicht zu viel wegfuttern. Woran es allerdings nie mangelt, sind Bohnen. Sie kommen in sehr vielen verschiedenen Variationen auf die Teller - mit oder ohne Fenchel, Speck oder Schmalz, sind nur einige wenige Beispiele.
Traditionelles Essen ist fett und schwer
Zu vielen Gerichten wird traditionell Maisbrot gereicht. Beispielsweise für das azorischentypische Gericht Krake und Kartoffeln in Rotwein. Unser Moderator Christian Schmitt, der das Interview mit Ulrike geführt hat, ist Vegetarier. Er würde auf den Azoren zwar nicht verhungern, aber wahrscheinlich relativ oft Bohneneintopf in seinen verschiedenen Variationen essen.
"Als Vegetarier wärst du bei uns nicht aufgeschmissen, denn wir haben ja auch einen Bioladen. Und auf der großen Hauptinsel gibt es mehrere vegetarische Restaurants."