Wir wissen schon, dass wir das nicht sollen - Autofahren und dabei auf unserem Smartphone rumtippen. Trotzdem tun wir es. Manchmal. Und das ist ziemlich dumm.
Pling - eine SMS. Schnell mal kurz schauen, wer da schreibt. Das geht schon irgendwie mit einer Hand, während die andere lenkt. Das Problem ist aber: Du schaust auf dein Handy, statt auf die Straße - während dein Auto weiter fährt.
Wir kennen das alle: Ab und an greifen wir zum Handy oder Smartphone, während wir fahren. Laut einer Untersuchung der Technischen Universität Braunschweig hatte jeder zehnte Autofahrer auf der A2 ein Handy in der Hand. Nicht nur, um zu telefonieren, sondern auch, um Nachrichten zu schreiben oder Apps zu bedienen.
"Gerade auf langen Strecken, wenn wenig Verkehr ist und einem dann auch ein bisschen langweilig wird, schaue ich da schon gerne mal drauf und schreibe die eine oder andere WhatsApp."
Tippen bis es knallt
Wie oft es zu Unfällen kommt, weil jemand die Finger nicht vom Handy lassen kann, das weiß keiner so ganz genau. Zumindest gibt es für Deutschland keine Zahlen. Aber es gibt Daten aus den USA und Österreich. Und die besagen, dass das Schreiben einer SMS während der Fahrt das Unfallrisiko um das Sechs- bis Zwölffache steigert. Das Ergebnis ist häufig ein Auffahrunfall.
"Die Faustformel ist ganz einfach: Wenn sie dreieinhalb Sekunden wegschauen, um so eine Smartphone-App zu lesen, dann sind sie genau mit ihrer Geschwindigkeit die entsprechenden Meter gefahren. Also 3,5 Sekunden bei 120 km/h heißt, sie sind 120 Meter blind gefahren."
Autos stoßen zusammen, Menschen werden verletzt oder getötet - und das alles wegen einer Nachricht. Regisseur Werner Herzog hat dazu vor drei Jahren in den USA einen Film gedreht: "From One Second To The Next" heißt er.
Was hilft gegen die Benutzung von Smartphones am Steuer? Höhere Strafen, mehr Punkte verteilen, sagen die einen. Es könnte auch technische Lösungen geben - Apple entwickelt beispielsweise derzeit ein System, mit dem das Smartphone erkennt, ob das Auto gerade fährt oder nicht. Und Verkehrspsychologe Mark Vollrath meint: "Gesetzlich könnte man durchaus nochmal klarer machen, dass das kein Kavaliersdelikt ist."
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