Es wird das beste Jahr – oder das schlimmste. Mit dieser Einstellung bereitet sich Tabea auf ihren Schüleraustausch in den USA vor. Sie sieht den Aufenthalt erstmal als Challenge. Umso mehr, als sie erfährt, dass ihre zukünftige Gastfamilie im konservativen Bible Belt lebt.
Schon als sie in Oklahoma City landet, merkt Tabea, dass ihre Gasteltern ein ganz anderes Leben führen als sie das aus Deutschland kennt. Sie sind strenggläubig und konservativ.
Dass sie lesbisch ist, sagt Tabea nicht
Tabea wurde von der Gastfamilie ausgesucht, weil ihre Mutter Pfarrerin ist, das sagt ihr Gastmutter Holly ganz offen. Tabea allerdings glaubt nicht an Gott. Und sie ist homosexuell. Aber all das behält sie erstmal für sich.
„Ich war ein bisschen brainwashed.“
Im Familienalltag herrschen klaren Regeln. Anrufe nach Hause sind einmal im Monat erlaubt. Tabea muss mit in die evangelikale Kirche und regelmäßig aufräumen und putzen. Und wenn etwas nicht so läuft, wie Holly es möchte, kann sie ziemlich schnell wütend werden.
Die Familie gibt Tabea das Gefühl, eine Last zu sein
Tabea passt nicht in die Welt ihrer Gastfamilie. Aber hinschmeißen ist für sie keine Option. Also verstellt sie sich. Sie erledigt pflichtbewusst sämtliche Aufgaben im Haushalt und spielt Begeisterung im Gottesdienst. Gedanklich flüchtet Tabea in eine Parallelwelt. Bei einem Hausbesuch der Austausch-Organisation hält sie es aber nicht länger aus.
„Entweder sie schmeißen mich raus, oder sie akzeptieren mich.“
Tabea sagt, dass sie lesbisch ist. In der verzweifelten Hoffnung, dass sie dann die Gastfamilie wechseln kann. Aber ihr Plan geht nicht auf, und ihr Auslandsjahr wird für Tabea nun endgültig zum Härtetest.
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