Junge Erwachsene in Deutschland verzichten laut einer Online-Umfrage besonders oft auf Alkohol – öfter als in vielen anderen europäischen Ländern.
Die sogenannte Generation Z immer weniger Alkohol – so das Ergebnis einer Onlineumfrage vom Meinungsforschungsinstitut YouGov. Dort gaben 48 Prozent der Befragten zwischen 18 und 24 Jahren an, gar keinen Alkohol zu sich zu nehmen.
Die Daten basieren auf Umfragen in 26 Ländern. Befragt wurden mehr als 250.000 Personen. Die genaue Fragestellung lautete: Inwieweit stimmen Sie der folgenden Aussage zu oder nicht zu? Ich trinke keinen Alkohol. Als Antwort zulässig war eine Zustimmung, Nicht-Zustimmung oder ein Weder-noch.
"Generell kann man sagen, dass seit den 70er-Jahren der Alkoholkonsum stetig gefallen ist."
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung kommt auf ähnliche Ergebnisse. Demnach wird der Alkoholkonsum bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen immer weniger. Tranken 1973 noch rund 67 Prozent der Menschen dieser Altersgruppe regelmäßig Bier, Wein oder Schnaps, sind es inzwischen nur noch 32 Prozent.
Seit den 70er-Jahren sinkt der Alkoholkonsum stetig. "Um die Jahrtausendwende gab es mal einen Anstieg, der danach aber wieder gesunken ist", sagt Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Jana Niehof. Auch bei den noch jüngeren Menschen, in der Altersgruppe zwischen zwölf und 17 Jahren, ist der Trend fallend. Da waren es 1979 knapp 25 Prozent, die regelmäßig Alkohol getrunken haben, inzwischen sind es nur noch acht Prozent.
Auch der Zigaretten- und Cannabis-Konsum hat sich verändert
Im europaweiten Vergleich trinken die 18- bis 24-Jährigen in Deutschland am wenigsten. "Knapp hinter uns ist aber Großbritannien", sagt Jana Niehof. "Dort geben 42 Prozent an, dass sie generell keinen Alkohol trinken würden." Am meisten in dieser Generation wird in der Schweiz, Portugal, Polen und Österreich getrunken.
Beim Zigarettenkonsum fällt der Trend genauso aus und es wird immer weniger geraucht. Bei der Gruppe bis 17 Jahre rauchten vergangenes Jahr nur knapp sechs Prozent. Zum Vergleich: 2001 waren es noch 27 Prozent. Über 80 Prozent sagen sogar, dass sie noch nie geraucht haben. Bei den Befragten sinkt der Wert zwar im Vergleich zu Vorgängergenerationen, liegt aber noch bei 30 Prozent.
"Es gibt viel Aufklärung und Kampagnen wie zum Beispiel 'Kenn dein Limit' von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung."
Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Jana Niehof sagt, dass sich der rückläufige Alkohol- und Tabakkonsum auch darauf zurückführen lässt, dass es inzwischen viel mehr Suchtprävention gibt. "Zum anderen sagen Fachleute, dass Jugendliche und junge Erwachsene heute auch generell ein viel besseres Gesundheitsbewusstsein haben", sagt sie.
"Es wird mehr gekifft als früher."
Bei Cannabis ist es ein bisschen anders, denn dort geht der Trend genau in die andere Richtung. Laut der Substanzkonsumstudie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung haben knapp über neun Prozent der 12- bis 17-Jährigen schon mal gekifft.
Bei den 18- bis 25-Jährigen ist es sogar mehr als die Hälfte. Das ist doppelt so viel wie im Jahr 1979. "Das hat vor allem damit zu tun, dass Cannabis mittlerweile weniger tabuisiert ist", sagt Jana Niehof. "In den Medien wird offen über Cannabiskonsum gesprochen und auch in der Politik ist die Cannabislegalisierung schon seit längerem Thema."