Sahra Wagenknechts neue Sammlungsbewegung "Aufstehen" erregt viel Aufsehen. Dabei ist noch gar nicht so richtig klar, wofür die Bewegung stehen soll. Die Politikwissenschaftlerin Maria Thürk glaubt, sie könnte das linke Spektrum spalten statt es zu einen.
Am 4. September soll sie starten, die Sammlungsbewegung "Aufstehen", die unter anderem von der Linken-Fraktionschefin im Bundestag Sahra Wagenknecht mitgegründet wird. Bisher gibt es einige Videoclips auf der Seite und ein paar Wortbeiträge der Initiatoren - neben Wagenknecht Theatermacher Bernd Stegemann. Aber offizielle Informationen gibt es noch nicht, sagt Maria Thürk, Politikwissenschaftlerin an der Humboldt Universität Berlin. Noch sei nicht recht klar, wofür genau die Bewegung stehe.
Laut Wagenknecht soll "Aufstehen" eine Bewegung für alle sein
Laut Sahra Wagenknecht richtet sich die Bewegung an alle, vor allem aber an die Unzufriedenen des linken Spektrums und die Protestwähler bei der AfD, erklärt Maria Thürk. Ein großes Thema der neuen Bewegung: Asylpolitik. In einem Gastbeitrag in der Nordwest-Zeitung schreibt Sahra Wagenknecht, sie wolle die neue Bewegung abgrenzen von einer "grenzenlosen Willkommenskultur" und von der AfD.
"Wenn eine solche Bewegung von einer Bundestagsfraktionsvorsitzenden mitgegründet wird, kann man natürlich auch ahnen, dass das ein bisschen Druck auf die eigenen Reihen machen soll.“
Maria Thürk meint, man könne an der Glaubwürdigkeit der Bewegung im weiteren Verlauf etwas zweifeln. Denn üblicherweise würden ja Bewegungen von unten gegründet. Hier aber sei eine Bundestagsfraktionsvorsitzende Initiatorin. Und der könne es auch darum gehen, mittels einer solchen Bewegung Druck auf die eigene Partei zu machen. Erst im Juni, sagt Maria Thürk, musste Sahra Wagenknecht beim Parteitag der Linken einsehen, dass ihre Position hinsichtlich Asylpolitik in der Linken nicht mehrheitsfähig ist.
"Aufstehen" könnte die linken Parteien auch spalten
Maria Thürk prognostiziert deshalb: "Es könnte sein, dass die Bewegung eher zu einer Spaltung als zu einer Einigung der linken Parteien führt."