Vor 76 Jahren kam es zur ersten Kernwaffen-Explosion, dem sogenannten Trinity-Test. Keinen Monat später haben die USA Atombomben über die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki abgeworfen. In seinem Vortrag beschreibt der Radioökologe Georg Steinhauser die Geschichte atomarer Waffen von ihrer Erfindung bis heute.
Seit dem Jahr 1938 ist die Kernspaltung in der Welt. Ungefähr vier Jahre später haben die USA im Rahmen des Manhattan-Projects begonnen, die Idee militärisch nutzbar zu machen.
Am Los Alamos National Laboratory im Bundesstaat New Mexico arbeiteten damals 13 Forschende, darunter Nobelpreisträger, unter der Leitung von Robert Oppenheimer an der streng geheimen Operation.
"Los Alamos war ideal für dieses streng geheime Projekt. Weit entfernt von beiden Küsten mit ihren potentiellen Bedrohungen durch die japanische oder deutsche Seite, mitten im Nirgendwo, auf einer vulkanischen Tuff-Formation gelegen."
Trotz strengster Geheimhaltungsstufe konnte der Spion Klaus Fuchs Teilergebnisse der Forschungsarbeit an die Sowjetunion übergeben. Die Bombe, die beim Trinity-Test zum Einsatz kam, hatte den Decknamen "The Gadget" – das Gerät.
Ihre Explosion bohrte einen Krater mit einem Durchmesser von 80 Metern in den Boden, erklärt der Radioökologe Georg Steinhauser. Die Oberfläche des gigantischen Lochs war mit einem grünen Gestein, das später Trinitit benannt wurde, beschichtet.
Die Macht der Atomwaffe
In seinem Vortrag beschreibt Georg Steinhauser die Geschichte der Kernwaffen von ihren Anfängen bis in die Gegenwart. Heute versuchen Organisationen wie die Internationale Atomenergie-Behörde IAEO und die Organisation des Vertrages über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen (CTBTO) den militärischen Einsatz zu beschränken. Denn "Nuclear weapons cannot be uninvented“, zitiert Steinhauser den ehemaligen IAEA-Chef Hans Blix.
Der Chemiker und Radioökologe Georg Steinhauser hat seinen Vortrag mit dem Titel "Entwicklung der Kernwaffen und Kernwaffentest" am 04.05.2021 eigens für unsere Sendung Hörsaal gehalten. Dabei saß er in seinem Büro in Las Alamos, dem, wie er sagt, "nuklearen Herzen der USA". Während seines Forschungsaufenthalts wohnt er in Santa Fe, nur einen Katzensprung von der Brücke entfernt, auf der der Spion Klaus Fuchs streng geheime Unterlagen an seinen sowjetischen Kontaktmann übergeben hat.