Die Atacama-Wüste ist der perfekte Standort, um das Weltall zu erforschen. In 2600 Metern Höhe sind die atmosphärischen Störungen gering. Und das Wetter glänzt mit oft sternenklaren, wenn auch kalten Nächten.
Seit drei Jahren lebt und arbeitet André Müller als Astronom in Chilé. Meistens arbeitet er im Büro in der Hauptstadt Santiago. Aber 80 bis 120 Nächte im Jahr verbringt er in der Atacama Wüste. Genauer gesagt im Kontrollraum des European Southern Observatory (ESO).
"Unsere Arbeitsnacht beginnt typischerweise kurz vor Sonnenuntergang und endet dann zu Sonnenaufgang."
Für eine Europäische Sternwarte ist die Atacama Wüste ein ziemlich ungewöhnlicher Ort. Aber wenn qualitativ hochwertige Daten erhoben werden sollen, gibt es auf der Welt nicht viel Auswahl. Die teuren Messinstrumente und Teleskope, die hier aufgebaut wurden, müssen möglichst viel im Einsatz sein, damit sich die Kosten lohnen. Da sind ein klarer Himmel, möglichst wenig atmosphärische Störungen und geringe Lichtverschmutzung besonders wichtig, damit die Daten nicht verfälscht werden.
"Das ist natürlich irgendwann das Ziel, Nachweise für anderes Leben auf fernen Planeten zu erhalten. Aber da sind wir noch weit entfernt von."
So romantisch, wie man sich den Blick in den Sternenhimmel vorstellt, ist es für die Wissenschaftler allerdings nicht. Denn durch die großen Teleskope kann man nicht mehr einfach mit bloßem Auge durchschauen. Sie sehen viel mehr, als wir wahrnehmen können. Das heißt die Arbeit findet vor allem vor dem Bildschirm statt. Es werden Instrumente gesteuert und Daten ausgewertet. Aber in einer ruhigen Minute genießt auch André Müller einfach mal den Ausblick in den gigantischen Sternenhimmel - ganz ohne irgendwelche Instrumente.