Einen Stein kann man wiegen. Die Länge eines Astes können wir mit dem Zollstock bestimmen. Aber wie können wir Dinge messen, die riesengroß und ganz weit weg sind, wie Sterne und ferne Galaxien? Ein Vortrag über die Vermessung des Universums von Astrophysiker Matthias Steinmetz.
Seit tausenden von Jahren versuchen Menschen, das Weltall zu vermessen - teils mit großem Erfolg. Dem Griechen Eratosthenes etwa gelang es schon in der Antike, den Erdumfang von vierzigtausend Kilometern ziemlich genau zu ermitteln.
Im Laufe der Jahrhunderte hat sich die Vermessung des Weltalls immer weiter verfeinert und neue Methoden sind hinzugekommen.
"Der Satellit Gaia ist ein technologisches Meisterstück. Wir könnten mit ihm dem Bart von Neil Armstrong auf dem Mond beim Wachsen zusehen."
Seit dem Start der Raumsonde Gaia vor sieben Jahren sind Messungen des Weltraums in einer nie da gewesenen Feinheit möglich. Gaia ist ein Weltraumteleskop.
Die Europäische Weltraumorganisation ESA hat es entwickelt, um den Himmel so präzise zu vermessen wie möglich. Die Datenmenge, die Gaia liefert, ist gigantisch. Mit ihnen konnten Astronomen eine neue 3D-Karte der Milchstraße erstellen.
"Ich kann mich nicht erinnern, dass sich in der Wissenschaft mal von einem Tag auf den anderen das Datenmaterial so geändert hat, wie jetzt für die Astronomie durch Gaia."
Der Vortrag
Matthias Steinmetz ist Astrophysiker und Professor am Leibniz-Institut für Astrophysik in Potsdam. Sein Vortrag hat den Titel "Die Vermessung des Universums". Er hat ihn am 19. Januar 2019 im Salon "Sophie Charlotte" der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in Berlin gehalten. Das Wissenschaftsportal L.I.S.A. der Gerda-Henkel-Stiftung hat den Vortrag aufgezeichnet.