Immer mal wieder heißt es: Das ist kein Job für Frauen. Die bekommen doch ihre Periode. Stimmt. Aber ein Problem ist das nicht - auch nicht in der Raumfahrt.
Bergita Ganse ist Medizinerin an der Universitätsklinik in Aachen. Vorher hat sie am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt gearbeitet. Ihr Spezialgebiet ist die Weltraumphysiologie. Dass Astronautinnen ein Problem haben könnten, weil sie ihre Tage bekommen, hält sie für Unsinn.
In der Schwerelosigkeit verläuft die Menstruation genauso wie auf der Erde, sagt Ganse. Aus medizinischer Sicht gebe es nichts zu beachten. Es gibt nur eine Sache, die aber keine Relevanz hat für die Frage, ob Frauen für die Raumfahrt taugen. Bei Astronautinnen, die ihre Tage haben, sind die Resistenzen gegen die G-Kräfte geringer. Diese Belastungen für den Köper treten bei Start oder Landung auf, wenn Astronauten in die Schwerelosigkeit kommen beziehungsweise wieder der Schwerkraft ausgesetzt sind.
Ob Astronautinnen die Pille durchnehmen, um ihre Menstruation zu unterbinden, ist ihre persönliche Entscheidung. Schädlich ist das nicht, sagt Medizinerin Ganse. Auch Leistungssportlerinnen machen das während der Wettkampfsaison. "Ich kenne keine Studien, die belegen, dass es da Probleme gibt", sagt Ganse.
Außerdem: Frauen haben einen klaren Vorteil gegenüber Männern in der Raumfahrt. Sie wiegen weniger und brauchen auch weniger Essen im All. Und zwar so viel weniger, dass ein paar Tampons an Bord überhaupt keinen Unterschied machen. Die Frauen haben dann gegenüber Männern immer noch eine Kilos gut.