Das Rebhuhn wird immer seltener. Deswegen gibt es seit 2004 das Rebhuhnschutzprojekt von der Uni Göttingen. Tierschützende und Landwirte sorgen dabei gemeinsam für den Wiederaufbau des Rebhuhnbestands.

Der Bestand der Rebhühner in Europa wird laut der Internationalen Union zur Bewahrung der Natur als gefährdet eingestuft. Die europäische Population ging zwischen 1980 und 2015 um mehr als 90 Prozent zurück. In Deutschland wird das Rebhuhn als stark gefährdet betrachtet. Aktuell sollen hier nur noch etwa 50.000 Brutpaare leben.

"Die wichtigste Veränderung ist die des Lebensraums durch die Intensivierung der Landwirtschaft."
Lisa Dumpe, Rebhuhnschutzprojekt Göttingen

Rebhühner leben in Heiden sowie auf Acker-, Grün- und Brachland, Staudenfluren und in reich strukturierten Mischgebieten. Die Intensivierung der Landwirtschaft hat den Rebhühnern hierzulande den Lebensraum genommen. Feldränder, Hecken und Brachland fehlen als sicherer und ruhiger Brutort.

Außerdem gibt es weniger Unkraut, welches Insekten als Futter dient. Weniger Insekten bedeutet auch für Rebhühner weniger Nahrung.

Rebhuhn Schutzprojekt

2004 wurde ein Rebhuhnschutzprojekt an der Universität Göttingen gegründet. Lisa Dumpe, die als Biologin am Schutzprojekt beteiligt ist, erklärt das Konzept: Landwirte sollen davon überzeugt werden, kleine Flächen brach stehen zu lassen, damit sich dort Tierarten in Sicherheit ausbreiten können.

Um das zu ermöglichen, müssen 7 Prozent der Landschaft unberührt bleiben. Mittlerweile gibt es viele Landwirte, die das Schutzprojekt unterstützen.

"Wenn ein Landwirt neu dazu kommt, ist es häufig nicht so einfach, sie zu überzeugen, also man muss sich erst mal kennenlernen."
Lisa Dumpe, Rebhuhnschutzprojekt Göttingen

Besonders bei neuen Landwirten, die das Projekt noch nicht kennen, muss Lisa aber erst mal Überzeugungsarbeit leisten, erzählt sie. Bei der Zählung der Vögel zeigt sich aber auch, dass die Maßnahmen wirken. Auf 500 Hektar kamen zuletzt 31 Rebhühner. Das ist ein guter Bestand, erklärt Lisa.

Rebhuhnschutz selbst unterstützen

Wer das Rebhuhnschutzprojekt unterstützen möchte, kann bei der Zählung des Bestandes helfen. In der Brunftzeit, die in etwa Mitte März ist, findet die Zählung statt. Helfende spielen dabei in der Dämmerung Brunftlaute der Rebhühner ab und schreiben auf, wie viele Rebhühner antworten.

Außerdem ist es sehr wichtig, erklärt Lisa, dass Hundehalter*innen in der Brutzeit darauf achten, ihre Hunde wirklich an die Leine zu nehmen. Die Brutzeit der Rebhühner ist zwischen Mai und Mitte August.

Shownotes
Artenschutz
Erfolg beim Rebhuhnschutz
vom 17. September 2023
Moderatorin: 
Jenni Gärtner
Gesprächspartnerin: 
Lisa Dumpe, Rebhuhnschutzprojekt der Uni Göttingen