Der Mord von Millionen Armeniern gilt als einer der ersten Genozide des 20. Jahrhunderts. Dem Völkermord, der vor allem 1915 und 1916 stattfand, fielen zwischen 300.000 und mehr als 1,5 Millionen Menschen zum Opfer.
Im Frühjahr 1915 entlud sich ein schon viele Jahre existierender Konflikt zwischen dem mehrheitlich muslimischen Osmanischen Reich und den Armeniern, einer orthodox-christlichen Minderheit. Dem vorausgegangen war ein Ereignis zu Beginn des Ersten Weltkriegs, in dem das Osmanische Reich als Verbündeter des deutschen Kaiserreichs gegen Russland kämpfte.
Eine russische Offensive auf osmanischem Gebiet war von einigen Armeniern unterstützt worden. Daraufhin wurden systematisch armenische Offiziere deportiert und ermordet, die der russischen Armee geholfen hatten. Als Reaktion darauf kam es zu einem Aufstand von Armeniern, der Ende Februar 1915 Auslöser für den Genozid war.
"Wir schlossen die Augen, aber dann ließen uns die trockenen Säbelschläge auf die Schädel vor Schrecken erstarren. Die schweren Äxte der Türken ließen die Köpfe der Opfer fliegen."
Dieser Völkermord wird als einer der ersten systematischen Genozide des 20. Jahrhunderts bezeichnet. Vor allem zwischen 1915 und 1916 fallen ihm zwischen 300.000 und mehr als 1,5 Millionen Menschen zum Opfer.
Ihr hört in Eine Stunde History:
- Die Soziologin Tessa Hofmann erläutert Ausmaß und Hintergründe des Völkermords an den Armeniern während des Ersten Weltkriegs.
- Miriam Kosmehl von der Bertelsmann-Stiftung beschäftigt sich mit dem heutigen Verhältnis der Türkei zu Armenien.
- Der Grünen-Politiker Cem Özdemir war einer der Initiatoren der Armenien-Resolution, die der Deutsche Bundestag am 2. Juni 2016 verabschiedet hat.
- Deutschlandfunk-Nova-Geschichtsexperte Matthias von Hellfeld erläutert Abschnitte der wechselvollen Geschichte Armeniens.
- Deutschlandfunk-Nova-Reporter Arne Hell schildert den Beginn des Völkermords an den Armeniern im Frühjahr 1915.