Passende Bewerber heißen heute Talente. Aus Arbeitgebersicht gibt es viel zu wenige von ihnen. Alisa Scheiter sagt, was für beide Seiten heute wichtig ist.
Viele Arbeitgeber klagen über den Fachkräftemangel auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland. Ein Weg, um ihre Lücken zu füllen, ist Marketing. Alisa Scheiter beobachtet den Arbeitsmarkt und Anwerbestrategien in verschiedenen Branchen aus beruflichen Gründen. Sie ist Marketingchefin beim Personaldienstleister Academic Work.
Für Alisa Scheiter ist der deutsche Arbeitsmarkt im Moment ein Arbeitnehmermarkt. Das bedeutet, die Unternehmen können nicht einfach ein Stellenangebot aufgeben, sich zurücklehnen und warten, bis sich der perfekte Bewerber meldet, erklärt sie. Sie müssten potenzielle Bewerber auf allen Kommunikationswegen möglichst direkt ansprechen.
"Es geht nicht mehr allein über die klassischen Kanäle und da ist Ausprobieren ein probates Mittel."
Alisa Scheiter beobachtet einen "War for Talents", der hauptsächlich im Netz entschieden werde – also mit Online-Anzeigen und Social-Media-Kampagnen. Was für Unternehmen dabei besonders wichtig ist: Die Qualität des Arbeitsklimas herausstellen.
"Ich muss als Arbeitgeber dort sein, wo sich meine Zielgruppe aufhält. Das ist bestimmt in erster Linie online. Ich kann viel erzählen, dass das Arbeitsklima bei mir gut ist. Heutzutage muss ich es beweisen."
Sie ist überzeugt, dass junge Bewerber im Moment besonders auf das Arbeitsklima und die Höhe des Gehaltes achten. Immer wichtiger würden auch die Flexibilität der Arbeitszeiten und die Option, von zu Hause zu arbeiten. Alisa Scheiter hat außerdem beobachtet, dass auch die Sicherheit des Arbeitsplatzes für junge Arbeitnehmer in Deutschland von besonderer Bedeutung ist – zumindest im europäischen Vergleich.
"Wir sehen, dass das Arbeitsklima für junge Arbeitnehmer besonders wichtig ist und darüber hinaus das Gehalt."
- Arbeitsmarkt: Weniger Hartz-IV-Empfänger – meldet die Agentur | Arbeitslosengeld II und Hartz-IV sind nur zwei Worte für ein und dieselbe Sache: die soziale Grundsicherung. Im Dezember waren bemerkenswert wenige Menschen auf die Zahlungen angewiesen.
- Langzeitstudie zu Einstellungen und Verhalten: Unterschiede zwischen Ost und West werden kleiner | Politik, Freizeit oder die Einstellung zu Ausländern: Auch 28 Jahre nach der Wiedervereinigung klaffen Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland. Aber sie sind kleiner geworden, das zeigen mehrere jetzt veröffentlichte Statistikauswertungen.