Die Uhr tickt für tausende App-Entwickler im Google Play Store: Wenn sie bis zum 15. März keine besseren Datenschutzregeln eingebaut haben, fliegen sie aus dem Angebot raus. Dabei geht es nicht um Kleinigkeiten, sondern um den Schutz unserer Privatsphäre.
Apps greifen auf alles zu: Sie wühlen sich durch unsere gespeicherten Telefonnummern, unsere Kontakte, sie wissen, was das Mikrofon aufnimmt und sind direkt mit der Handykamera verbunden. Genau diese Apps werden bald von Google aus dem Store gelöscht und verbannt, wenn die App-Entwickler ohne gültige Datenschutzrichtlinien auf diese sensitiven Daten zugreifen wollen. Millionen von Apps sind betroffen.
Der Play Store wird sauberer
Am Ende dürfte es deutlich weniger Apps im Play Store geben als vor der großen Aktion Frühjahrsputz, vermutet das Blog Techradar. Erst verliert die App im Store an Sichtbarkeit, dann fliegt sie ganz heraus. Oder das Programm verzichtet in Zukunft darauf, in die Kamera und die Kontaktliste zu spicken.
"Man braucht hier Google wohl keinen Beifall zu klatschen. Da setzen nur das um, was ohnehin Rechtslage ist."
Die Vorteile für uns User sind klar: Der Store wird demnächst datenschutzrechtlich sehr viel sauberer sein und schwarze Schafe dürften enttarnt werden. "Außerdem werden auf diese Weise wohl auch unzählige Zombieapps eliminiert", sagt DRadio-Wissen-Reporter Andreas Noll. Also Apps, die schon seit Jahren nicht mehr gepflegt werden.
Datenschutzrichtlinien - und wer kontrolliert die?
Auch wenn das insgesamt eher gute Nachrichten sind, müssen wir Google nicht für den Frühjahrsputz feiern, erklärt das Socialmediarechtblog. Das Unternehmen tut nur, was es sowieso tun muss und schon seit einiger Zeit umsetzt. "Und außerdem bleibt noch die Frage, ob die Hersteller sich auch an das halten, was sie in den Datenschutzrichtlinien angeben", sagt Andreas. Für die Überprüfung ist Google nämlich nicht zuständig.