Wir Deutschen lieben Apfelsaft. Doch leider hingen in diesem Jahr nicht besonders viele Äpfel an deutschen Obstbäumen. Und das hat Konsequenzen: Denn ohne Äpfel kein Apfelsaft und natürlich auch keine Apfelsaftschorle. Aber die ist eh nicht so gesund, wie ihr vielleicht denkt.

So manchen Apfelbauer hat es dieses Jahr böse erwischt. Weil viele Apfelbäume sehr früh geblüht haben, hat der Frost im Frühling die Blüte zerstört. Und wo keine Blüte, da ist später auch kein Apfel. Laut der Agrarmarkt-Informationsgesellschaft (AMI) ist die Ernte im Schnitt um 45 Prozent eingebrochen. In der Region Bodensee gab es sogar 65 Prozent weniger Äpfel. Je nach Region und Sorte hatten Bauern aber auch Glück und gar keine Ernteausfälle.

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Die AMI geht davon aus, dass die Nachfrage nach regional erzeugten Äpfeln in den kommenden Monaten nicht vollständig abgesichert werden kann. Zur Mangelware im Supermarkt wird das Obst aber nicht. Viele in Deutschland angebotenen Äpfel kommen von weit her, wo die Ernte besser war.

"Und dann werden Äpfel ja in aller Herren Länder angebaut: Italien, Chile und China. China baut so viele Äpfel an, wie alle anderen Apfelproduzenten weltweit zusammen."
Alex Buchwald, Deutschlandfunk Nova

Äpfel aus China werden vor allem zu Konzentrat verarbeitet und landen dann in der Apfelschorle oder den Zuckerbomben "Apfelfruchtsaftgetränk".

Auf das Mischverhältnis kommt es an

Wir bekommen die Ernteausfälle vor allem beim Apfelsaft und fertiger Apfelschorle zu spüren. Die Gesellschaft für Konsumforschung geht davon aus, dass die Preise schon im nächsten Monat steigen werden. Allerdings sollte man sich beim Schorletrinken eh zurück halten:

"Die einfache und billige Alternative kann ganz schnell zur ungesunden Zuckerbombe werden."
Alex Buchwald, Deutschlandfunk Nova

Erwachsenen empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation nicht mehr als sechs Teelöffel bzw. 25 Gramm Zucker am Tag zu sich zu nehmen. Die AOK hat den Zuckergehalt verschiedener Getränke zusammengestellt und herausgefunden: Ein Glas Apfelsaft enthält im Schnitt 21 Gramm Zucker. Empfohlen wird deshalb eine selbst gemischte Apfelschorle im Verhältnis 1:3, sagt Alex: "Dann sind es aber immer noch sieben Gramm Zucker pro Glas - aber wer trinkt schon ein kleines Glas Apfelschorle?"

"Apfelschorle vor dem Sport ist gut, weil sie dir Energie für dein Workout gibt. Nach dem Sport ist sie gut, weil sie isotonisch wirkt, also dem Körper schnell Energie liefert. Während des Sports braucht der Sportler im Übrigen nur Wasser."
Alex Buchwald, Deutschlandfunk Nova

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Shownotes
Schlechte Apfelernte
Der Saft wird teurer
vom 24. Oktober 2017
Moderator: 
Ralph Günther
Gesprächspartner: 
Alex Buchwald